?? hat geschrieben:
Die Probleme am Ventiltrieb sind aus meiner Sicht nicht nur ausschließlich auf die Werkstoffpaarung und auf Härtefehler zurückzuführen, sondern auch auf tripologische Probleme, d.h. mit dem Schmierstoff und dem Verhalten der Werkstoffe zwischen den sich berührenden, mechanischen Teilen und deren konstruktive Auslegung.
Besonders die auftretenden Flächenpressungen zwischen den Nocken und den Schlepphebeln (16 mal vorhanden!) sind bei Leerlaufdrehzahl kritisch und können zu Materialausbrüchen (Pittingbildung) führen.
Nachdem die Nockenwellendrehzahl im Vergleich zur K12RS um mehr als 13% gestiegen ist, sind auch die auftretenden Beschleunigungen am Ventiltrieb und die daraus resultierenden Kräfte höher.
Die ersten Prototypen wurden aus "handverlesenen" Motorenteilen zusammengebaut, somit dürften diese Probleme nicht bei internen Prüfstandsläufen und bei der Zerlegung und Begutachtung nach der Fahrerprobung aufgetreten sein.
Wie schon so oft mussten wahrscheinlich die Techniker dem Drängen der Kaufleute nachgeben und die Maschine zur Auslieferung freigeben, obwohl weiterer Erprobungsbedarf aus technischer Sicht bestand.
Dafür spricht auch die finanzielle Situation bei BMW Motorrad aufgrund der hohen Entwicklungs-, Fertigungs- und Erprobungskosten und dem fehlenden Rückflüss, da noch keine Verkäufe abgewickelt worden sind.
Weiteres Neuland betritt BMW auch mit dem völlig neu entwickelten Kassettengetriebe mit den jetzt geradeverzahnten Zahnradsätzen; hier liegen wegen der geringen Laufleistungen unter praxisnahen Gesichtspunkten nur wenig Erkenntnisse über das Verschleißverhalten der Schaltwalzen vor, die aus hochfester Aluminiumlegierung gefertigt werden.
Das Getriebe unterliegt ebenfalls aufgrund der Serienfertigung möglichen Toleranzen, die hör- und spürbare Auswirkungen auf den Schaltwechsel haben können.
Bei der neuentwickelten Mehrscheiben-Ölbadkupplung ist der Einfluss von Ölqualtität und -viskositiät ebenfalls noch nahezu unerforscht. Auch hier scheint es Probleme zu geben, die derzeit noch nicht nach außen gedrungen sind.
Bei dem im Gegensatz zur K12RS spiegelbildlich angeordnetem neuen, gewichtsreduzierten Kardanantrieb sind die geringsten Probleme zu erwarten, völlig auszuschließen sind sie jedoch auch hier nicht, da das Drehmoment im Vergleich zur K12RS um über 11% und im Vergleich zur R12GS um mehr als 13% gestiegen ist (Probleme gibt es derzeit bei der Verzahnung im Radträger bei der R12GS).
Kritisch ist auch die Tatsache zu sehen, dass die wälzgelagerten Ausgleichswellen mit doppelter Kurbelwellendrehzahl (über 20.000 U/min) drehen. Hier ist die Geräuschentwicklung und der Verschleiß der Wälzlager im Dauerbetrieb noch unbekannt.
Sehr interessant fand ich den Verweis im Forum, dass die Ölwanne der Trochensumpfschmierung aus hochfestem Kunststoff angefertigt wird. Hier würde mich vor allem das Verhalten der Dauerfestigkeit bei den wechselnden Öltemperaturen im Inneren und den äußeren Umwelteinflüssen im Praxisbetrieb über die Jahre interessieren.
Weiterer Knackpunkt im wahrsten Sinne des Wortes ist die Mechanik an dem Scherengestänge des Duolevers, wobei beim Rangieren im Stand wohl die höchste Belastung und somit der größte Verschleiß des Gelenkes auftreten dürfte.
Nicht zuletzt ist die Elektronik (CAN-Bus) nicht immer ein Segen (siehe Befestigung Bremslichtschalter R12GS und Ausfall der aufgeschalteten elektronischen Funktionen) und auch hier wird die Zeit zeigen, inwiefern alles problemlos funktioniert
Brenner hat geschrieben: Aber es sollten eben seriöse Info´s diskutiert werden und da hier im Forum in letzter Zeit alles Mögliche in die
Auslieferungsverzögerung rein Interpretiert wird, empfinde ich das Schreiben von BMW mal als Ausnahme.
Gruß,
Brenner
OSM62 hat geschrieben:Hallo Leute,
Habe heute per Brief die Antwort auf unsere Email zur K1200S Problematik erhalten.
Sehr geehrte Damen und Herren,
Im Namen der Mitglieder des Forums, und besonders bin auch ich Leittragender der gesamten Misere (Meine Maschine ist das 2. Demobike meines Händlers) bitten um Aufklärung.
wir - die Mitglieder des Boards www.k1200s.de - sind treue Fans Ihrer Marke und freuen uns auf die neue K1200S. Nebenbei sind wir auch Kunden - Ihre Kunden. Wir wünschen uns, dass Sie in der aktuellen Situation genauso offensiv mit uns umgehen, wie Sie das in der Zeit vor der offiziellen Produktvorstellung getan haben.
Daher möchten wir Sie auffordern uns schnellst möglich eine offizielle und ehrliche Aussage zu der aktuellen Liefersituation zukommen zu lassen. Kunden die sich in diesem Preissegment bewegen sind Realisten genug um zu verstehen, dass es zu Problemen in modernen Fertigungsprozessen kommen kann. Aber genauso erwarten wir eine ehrliche Kommunikation!
Insbesondere interessieren uns folgende Umstände:
- Warum jetzt doch im Werk Wellentausch und nicht bei den Händlern?
- Was passiert mit den "alten" Maschinen?
- Was wird noch getauscht bzw. modifiziert?
- Gibt es für uns/ die Kunden wirklich neue K's oder werden die alten wieder mitverkauft?
- Ab wann können die Kunden mit ihren Moppeds rechnen?
Nutzen Sie die offene Kommunikation uns die Wartezeit mit Vorfreude statt mit Frust zu erfüllen.
Wir freuen uns auf Ihre aussagekräftige Antwort.
Mit freundlichem Gruß
Im Namen der Interessensgemeinschaft K1200S-Forum-User
Michael Bense
vtnet hat geschrieben:warum werde ich als Endkunde bzw. nicht mal der BMW-Händler vom Werk informiert????
vtnet hat geschrieben:
Olli: danke für den Hinweis auf die Antwort in der Plauderecke:
"gehören" die Daten tatsächlich dem Händler und dürfen von BMW nicht verwendet werden??? - Also die letzte BMW Rückrufaktion (1150 Adventure) bekam ich jedenfalls direkt von BMW und nicht vom Händler...
und die jährlichen Preislisten kommen direkt von BMW....
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