von kurt guenter rose » 23.12.2006, 20:52
Hallo 1200 GT Fahrer,
zur Scheibe von Cee-Baileys moechte ich euch meine Erfahrungen berichten.
Die Scheibe, leicht getoent in braun, hab ich mir im Sommer von Cee-Baileys aus den USA direkt schicken lassen. Per Karte bezahlt, ist dann nach ca. 4 Wochen beim Zoll hier angekommen. Mit dem Anschreiben vom Zollamt bin ich dann dahin, wollte nur mal schnell die Scheibe abholen.
Die Abfertigung beim Zoll hat einen halben Tag lang gedauert. Problem 1. war, dass die Hoehe der Einfuhrsteuer erst ermittelt werden musste. Da Motorradscheiben wohl nicht gelistet waren, fiel es dem Beamten nicht leicht, hier eine Zuordnung vorzunehmen.
Das 2. Problem war die freundliche Zugabe von der Firma Cee-Baileys, hier wurde eine Flasche Reinigungsmittel für die Scheibe beigelegt. Da die Flasche nicht mit auf dem Lieferschein – Rechnung stand, wurde die Sache problematisch.
Ich vermute mal, dies liegt daran, dass die Firma Cee-Baileys nicht nur Motorradscheiben herstellt, und sich die Ein- und Ausfuhrbestimmungen für die USA sich zu der Zeit einmal mehr verschärft haben. Was der freundliche Beamte vom Zoll in der Flasche vermutet hat, bleibt sein Geheimnis.
Nach über 3 Stunden Diskussion konnte ich endlich die Scheibe mitnehmen, mit Mehrwertsteuer und Einfuhrzoll hat die Scheibe ca. 400,- Euro insgesamt gekostet.
Ich hab die Scheibe den gleichen Tag noch angebaut. Da die Scheibe leicht getoent war, sah das Motorrad super aus. Bei der Probefahrt fiel aber auf, dass selbst in der hoehsten Stellung die Rueckspiegel von der Scheibe noch halb „verdeckt“ wurden.
Dies stoerte mich persoehnlich sehr. Ich muss aber dazu anmerken, dass ich die groesste Scheibe ausgesucht habe, sowohl in der Hoehe wie aber auch in der Breite. Der Grund dafuer war, dass ich schon ab Werk die hohe Scheibe hatte. Das Fahren mit der Cee-Baileys Scheibe war super, erinnerte mich sehr an meine GW 1800. Keine Verwirbellungen, kein Krach mehr am Helm, einfach super.
Jedenfalls solange man nicht auf der Autobahn Vollgas fährt. Erst fiel auf, dass die Scheibe bei zunehmender Geschwindigkeit sich immer weiter dem Fahrer naehert (sie verbiegt sich immer mehr), bis dann bei ca. 220 km/h die Scheibe am linken oberen Befestigungspunkt gerissen ist.
Der Schreck war gross, ich bin dann mit 80 km/h nach Haus getuckert und hab die original Scheibe angebaut.
Die Ursache für den Riss der Scheibe hat nach meiner Auffassung mehrere Gruende. Als erstes wuerde ich dies auf die km/h - Begrenzung in den Staaten zurueckfuehren. Die haben vermutlich die K 1200 GT noch nicht mit der Cee-Baileys Scheibe ausgefahren. Ein weiterer Grund kann aber auch die Materialstaerke der Scheibe sein, sie ist etwas duenner als die original Scheibe von BMW. Ein Problem koennte aber auch die Groesse der Scheibe sein, ich habe wie oben schon geschrieben, die groesste Scheibe bestellt die zu haben war. Das die Scheibe keinen TUEV hat, kommt natuerlich auch noch dazu.
Das die Cee-Baileys Scheibe an der K 1200 GT reißt, liegt aber auch an der Scheibenhalterung der K 1200 GT. Ich hab mir nach der Cee-Baileys Scheibe eine Scheibe von DB-Deutschland bzw. Secdem besorgt. Die Scheibe ist genau an der gleichen Stelle gerissen wie die von Cee-Baileys, allerdings auf der rechten und nicht auf der linken Seite.
Zurueck zu fuehren ist dies Moeglicherweise auf den Scheibenhalter der 1200 GT. An den beiden oberen Enden befindet sich auf jeder Seite eine „Nase“. Auf dieser „Nase“ bzw. Spitze der „Nase“ stuetzt sich die Scheibe ab. Da die Zubehoerscheiben alle groeßer sind als die original Scheibe, ist der Winddruck so groß, dass die Scheiben genau an der Stelle (Nase) reißen.
Vielleicht ist es moeglich, durch eine bzw. zwei große Unterlegscheibe dies Problem zu beseitigen, so das die Scheibe sich am oberen Ende der Befestigung auf eine groessere Flaeche „abstützen“ kann, und nicht der ganze Winddruck der Scheibe auf die beiden Spitzen der Nasen links und recht übertragen wird.
Mit freundlichen Gruessen
Kurt-Guenter