Kann man eine Kupplungspumpe überholen?

Die Technik im Besonderen.

Kann man eine Kupplungspumpe überholen?

Beitragvon Ravensburger69 » 21.06.2019, 07:17

Hallo Zusammen,

Ich musste heute leider meinen Ausflug nach 50m wieder abbrechen. Nachdem schon in der Garage mir, trotz gezogener Kupplung, der Motor abwürgte, dachte ich mir schon dass etwas nicht stimmt :?: ...aber ich fuhr mal auf die Strasse. Hier betätigte ich ein paarmal die Kupplung und am Griff lief unten Hydraulikflüssigkeit heraus... :shock:
Ich bekam keinen Gang mehr rein und hatte auch keinen Druckpunkt mehr...mit jeder Zug am Hebel, tropfte mehr auf meine Verkleidung...
Ich schob meine Dicke (K1200RS, Bj. 01) wieder zurück in die Garage und es war mir klar; hier muss etwas geschehen...

So jetzt meine Frage hier an Euch : Gibt es hier nen Überholsatz oder muss hier eine Neue her...?
Wenn es nen Überholsatz gibt, wo bekomme ich den? Wenn nein, dann muss wohl der Rubel bei BMW-Händler rollen...oder gibts ne andere Möglichkeit mit dem Tausch von z.B. O-Ringen....

Danke euch schonmal

LG aus Oberschwaben
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Re: Kann man eine Kupplungspumpe überholen?

Beitragvon OldHolborn » 21.06.2019, 09:52

Guten Morgen.
Hier legt man Wert auf eine kleine Vorstellung bevor man mit der Tür ins Haus fällt :D

Hier solltest Du fündig werden:

https://www.realoem.com/bmw/de/showpart ... Id=32_0929
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Re: Kann man eine Kupplungspumpe überholen?

Beitragvon Chucky1978 » 21.06.2019, 11:39

Ein Rep-Satz ist im Grunde nur der Austausch der O-Ringe in dem Fall. Klar gibt es dann nice to have noch Kolben,Federn usw dabei, aber Grundsätzlich entsteht verschleiß erstmal größtenteils nur an den Dichtmanchetten.

Link wurde ja gepostet.

Einschlägige Bezugsquellen sind von Amazon und BMW über ebay bis hin zu Leebann.. weiter führe ich das Alphabet mal nicht fort :-)

Google-> BMW + Ersatzteile oder ET-Nummer, und man wird sehr sehr schnell fündig wenn man den Algorithmus passend für sich eingestellt hat.. Gibt ja Leute die bestellen einen Dildo zusammen mit einem Kochbuch, dann muss man schon mal etwas mehr suchen :-)
Gruß Ingo
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Re: Kann man eine Kupplungspumpe überholen?

Beitragvon BMW Berti » 02.07.2019, 17:13

Hallo,

ich fahre meine K 1200S erst ein paar Monate. Ist es eigentlich "normal" das es beim Einlegen des 1. Gangs immer durchs ganze Motorrad ruckt und mit einem entsprechende "Klong-Geräusch" verbunden ist? Nicht das mein Nehmerzylinder am Ende wie in dem Link aussieht. Außen ist alles trocken und der Füllstand der Hydraulikflüssigkeit ist ok.

Gruß

Berti
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Re: Kann man eine Kupplungspumpe überholen?

Beitragvon topolino_rosso » 02.07.2019, 17:27

BMW Berti hat geschrieben: "Klong-Geräusch"


Motorrad-Getriebe sind nicht synchronisiert (warum eigentlich nicht?). Beim Einlegen eines Gangs haben die beteiligten Zahnräder darum immer eine mehr oder weniger grosse Drehzahldifferenz, die schlagartig abgebaut wird. Am grössten ist diese Differenz wohl beim Einlegen des 1. Gangs im Stand.

Bei Kettenantrieb zum Hinterrad federt der Durchhang der Kette den "Klong" zum Teil weg. Ein Kardanantrieb ist von der Konstruktion her weniger tolerant. BMW hat zwar lange Tradition mit irgendwo im Antriebsstrang integrierten, mehr oder weniger aufwendig konstruierten Ruckdämpfern. Aber die beheben die Ursache (Drehzahldifferenz der Zahnräder) ja nicht direkt, ganz ohne "Klong" gehts darum offenbar nicht.
Beste Grüsse aus dem Säuliamt
Hans

Sachs Pony / Lambretta 125 / BMW R27 / Yamaha AS2 125 / Vespa Rally 175 / Yamaha XS 850 / BMW K75S / BMW K1200RS + BMW R100S / BMW K1600GT 2011 / BMW K1600GT 2015
Wahrheit ist selten absolut. Gewöhnlich hängt sie vom Standpunkt des Betrachters ab.
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Re: Kann man eine Kupplungspumpe überholen?

Beitragvon Chucky1978 » 03.07.2019, 03:11

BMW Berti hat geschrieben:Hallo,

ich fahre meine K 1200S erst ein paar Monate. Ist es eigentlich "normal" das es beim Einlegen des 1. Gangs immer durchs ganze Motorrad ruckt und mit einem entsprechende "Klong-Geräusch" verbunden ist? Nicht das mein Nehmerzylinder am Ende wie in dem Link aussieht. Außen ist alles trocken und der Füllstand der Hydraulikflüssigkeit ist ok.

Gruß

Berti


Das ist "normal".

https://www.youtube.com/watch?v=RZl4Kag59C0

Ein beschädigter Kupplungsnehmer/-geber hätte andere Auswirkungen. Es würde mehr krachen, und das einlegen wäre erschwert bis unmöglich. Ein beschädigter Zylinder führt dazu, das die Kupplung nicht mehr ausreichend trennt, diesbezüglich Problem bei der Drehzahldifferenz, die aber dann so extrem ist, das es nicht nur zu einem Klong führt, sondern der ganze Schaltvorgang auf Druck geschieht, und das endet halt in Schwergängigkeit bis hin zum krachen.

Luft im System ist auch unter Umständen ein Problem, aber das kann man im Grund recht einfach austesten, indem man während der ruhigen Fahrt ohne viel Drehmoment bei haltendem Gas die Kupplung langsam zieht, und drauf achtet, wie früh die Drehzahl nun ansteigt/Kupplung durchrutscht. Wenn das nicht erst gegen Ende des Weges passiert, ist mit der Hydraulik Augenscheinlich alles in Ordnung.


Oft berichtet man davon, das Sachen hier etwas abhilfe schaffen wie z.B. Kupplung länger gezogen halten vorm einlegen des Ganges, oder gar die Kupplung mehrmals betätigen. Das hilft auch tatsächlich, aber hat in Abhängigkeit einiger Faktoren mal mehr mal weniger Erfolg. Temperatur vom Öl, Das Öl selbst, und die aktuelle Kupplungshaftreibung die nie 0 ist spielt hier mit rein.
Hans hat die Grundlagen diesbezüglich erklärt, warum genau diese Sachen erfolgreich oder weniger erfolgreich sein können.

Warum Motorradgetriebe keine Syncronringe haben dürfte zum einer der Bauart/-größe geschuldet sein, und vor allem gibt es einen großen Unterschied beim Schaltvorgang. Allein das der Schalthebel einen so kleinen Weg besitzt, dürfte das für die meisten wie ich vermute am Ende in einem nicht eingelegten Gang enden, oder in einen krummen Schaltgebel bzw großen Syncronringverschleiß, da die Syncronringe doch schon etwas Zeit benötigen um die Drehzahlen anzugleichen, und wie kurz Schaltvorgänge sein können, könnten Leute mit programmierbaren Schaltautomat sicherlich in Zahlen ausdrücken. Und der Unterschied zwischen Beispielsweise 70 und 200µs zeigt sich schon extrem in der Fahrweise. Ich denke Syncronringe beim Motorrad wäre wenn, eher etwas für gemütliche Fahrweisen wie sie vielleicht noch auf Choppern aktzeptiert werden würden, aber sicherlich nicht auf regulären Motorrädern.
Gruß Ingo
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Re: Kann man eine Kupplungspumpe überholen?

Beitragvon BMW Berti » 03.07.2019, 08:09

Hans,Ingo,

vielen Dank. Wenn das normal ist, bei einer K12S, dann nehme ich das mal so hin. Bei einer XJ900, ebenfalls mit Karadan, war das nicht so ausgeprägt. Ist ja auch nur beim Einlegen des 1. Ganges. Bei kalten Motor natürlich heftiger. Ich habe beim Starten des kalten Motors es auch schon mal versucht mit eingelegtem Gang und gezogener Kupplung. Aber dann kleben die Lamellen so stark zusammen, dass ein Starten nicht möglich ist. Ich weiß auch nicht welches Öl drauf ist. Von 5-15er W40 mineralisch sollte alles gehen, oder?

Gruß

Berti
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Re: Kann man eine Kupplungspumpe überholen?

Beitragvon Chucky1978 » 03.07.2019, 09:16

BMW Berti hat geschrieben:Hans,Ingo,

vielen Dank. Wenn das normal ist, bei einer K12S, dann nehme ich das mal so hin. Bei einer XJ900, ebenfalls mit Karadan, war das nicht so ausgeprägt. Ist ja auch nur beim Einlegen des 1. Ganges. Bei kalten Motor natürlich heftiger. Ich habe beim Starten des kalten Motors es auch schon mal versucht mit eingelegtem Gang und gezogener Kupplung. Aber dann kleben die Lamellen so stark zusammen, dass ein Starten nicht möglich ist. Ich weiß auch nicht welches Öl drauf ist. Von 5-15er W40 mineralisch sollte alles gehen, oder?

Gruß

Berti


In wie fern ist das starten nicht möglich?
Natürlich ist bei eingelegtem Gang der Kraft seitens Anlasser hier etwas höher, und durch die Haftreibung am Anfang, hat man den Eindruck das die Kiste ein wenig nach vorne will, aber das Gewicht der Kiste sollte dies "locker" aufhalten. Also bei gezogener Kupplung auf dem Hauptständer im 1. Gang darf sich das Hinterrad drehen, aber sollte auch leicht mit leichtem Handauflegen abzubremsen sein.

Alternativ mal versuchen, ist so ein kleines Phänomen bei Fahrern mit kurzen Fingern, den Hebel der Kupplung auf die weiteste Stellung bringen. Die Hydraulik hat ja ein festes Übersetzungsverhältnis, und gerade Zubehör-Hebelanlagen könnten hier zu Problemen führen.

Was das Öl angeht. je kälter das Öl, desto höher die Reibung. Salopp gesagt ist der Effekt durch die höhere Viskosität bei 15W40 also stärker als mit 5W40. Zugelassen für die K1200S ist aber nur 5W40 bzw im Höchstfall 10W40. 15W40 wäre zu Dickflüssig.
Nach neusten Angaben ist nur 5W40 zugelassen, aber in den ersten Bedienungsanleitungen dürfte auch noch das 10W40 vermerkt sein. Daher Höchstfall 10W40 und in jedem Fall API-Klasse SF bis API SH, mit JASO MA/MA2. Erähne das, weil in den letzten tagen gab es einen Beitrag irgendwo, wo jemand nicht auf das JASO geachtet hatte, und nun die Kupplung hinüber ist
Zuletzt geändert von Chucky1978 am 03.07.2019, 09:24, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß Ingo
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Re: Kann man eine Kupplungspumpe überholen?

Beitragvon Siegerländer » 03.07.2019, 09:24

Grüssle Berti,

sehe, Deine K12 ist von 2007. Alle K12er haben den KLONG mehr oder weniger stark.
Damit es nicht so scheppert, schiebe ich die K (Motor aus) im 1. Gang mal kurz rück/vorwärts. Kupplun ziehen,Motor an
Gang rein, dann gehts relativ gut.
Vor der Ampel, ohne GANG, 2x kurz Kupplung ziehen.

Ist halt das ....BMW System.
ABER: Ständig Kette putzen,wechseln ??????
Nodda
Uli
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Re: Kann man eine Kupplungspumpe überholen?

Beitragvon BMW Berti » 03.07.2019, 10:01

Danke für eure Tipps,

in der Tat ist so allerhand Umbaugedöns an der Maschine, u.a. auch verstellbare, klappbare Hebel. Damit habe ich ich schon experimentiert, größten Hebelweg gewählt usw. Bei Gelegenheit werde ich mal die Hydraulikflüssigkeit wechseln, vielleicht ist auch etwas Luft drin und am Ende der Saison natürlich das Öl wechseln. Dann weiß ich was drin ist.


Gruss

Berti
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