Hallo K 16er-Fahrer oder Aspiranten, wie ich es (noch) einer bin,
bin neu hier, hab mich kürzlich vorgestellt, bin 46 und möchte von einer besonderen Perspektive meinen heutigen Fahreindruck mit einer K 1600 GT, Modell 2014, schildern.
Zur Perspektive: Nach 10 jähriger Mopped-Abstinenz fahre ich seit 2013 eine wunderschöne Honda Valkyrie f6c aus 1997. Flat six, 1520 ccm, 335 kg Lebendgewicht, 103 PS, 6 Vergaser und Harley-Jäger :-).
10 Jahre vorher bin ich GPZ 900 R bis zur letzen Rille in der Kurve gefahren. (Bin dieses Jahr noch Valkyrie Interstate ein par Tage gefahren und einmal eine Probefahrt mit einer aktuellen Goldwing 1800)
Also mittlerweile Dickschiff-Kapitän mit eigentlicher Motorrad-Erfahrung aus den 80er und 90er Jahren. Heute, 9 Grad, trocken, Jahr 2014 die Erfahrung beim Freundlichen mit der GT in Hannover:
(K-Forum, YouTube und Tests natürlich vorher komplett reingezogen)
Die Einweisung ging sehr schnell, finde alles sehr clever gelöst. Als BMW-Autofahrer inhaliert man das "Lenker-iDrive" sehr schnell.
Den Hinweis, dass viele das Ding erstmal abwürgen habe ich zur Kenntnis genommen. Dann ging es los.
WAS ist DAS denn?...Kein Abwürgen, kein Klong, butterweiches Getriebe, Gewicht? Wo?....Das Ding fährt sich wie ein Fahrrad!
In die Kurven fällt sie hinein, die Bremsen sind bestialisch gut. Sitzposition ist sehr gut.
Bin 1,83 m, 80 kg. Die 81/83-Sitzbank passt perfekt. Das Windschild, ein Traum. Ok, hab an meiner Walk gar keins :-)
Rauf und runter mit dem Windschild und immer findet man die perfekte Position. Griff- und Sitzheizung, wieder ein Traum. Gern wäre ich direkt nach München weiter gefahren.
Dann mal den Dynamik-Mode getestet. Was soll ich sagen, außer: Power ohne Ende. Ein Sportler durch und durch. Drehzahlorgien machen Spaß,
aber eigentlich unnötig, denn durch die Drehmomentwelle geht alles auch im letzten Gang!
Nach 10 Minuten war ich mit dem 'ultraleichten' Bike eine Einheit.
Parkmanöver: Man is die leicht zu schieben! Meine Valkyrie ist deutlich behäbiger und schwerer zu manövrieren.
Sound: Bis auf das laute Primärgeräusch im Stand, eine angenehme Akustik. Obenrum ein Ohrenschmaus.
Also ehrlich: Freude am Fahren bringt es auf den Punkt.
Man was rede ich hier, was hab ich BMW-Moppeds früher verurteilt. Langweilige Gummi-Kuh-Opa-Karren für Klapphelm-Träger mit der emotionalen Ausstrahlung eines grauen Bauklötzchens.
Man war die nackte Fahrschul-K 75 1986 ein langweiliges Stück Eisen.
Und nun diese Power-GT. Bin ich selbst ein Klapphelmträger geworden oder hat sich BMW verändert!?.....BMW hat sich hoffentlich verändert
Also, werde noch das Wochenende drüber schlafen, aber mein Bauch hat heut die GT schon gekauft.
Leider muss ich mich dann von meiner total customiseden Valk trennen. Die 16 k€ des Wertgutachtens wird sie nicht bringen, aber zu einer deftigen Anzahlung wird es reichen.
Das tut weh, aber ich will eben lange Strecken fahren und nicht Autosol verreiben!
Ob entweder ein Vorführer aus 2014 oder eine neu zu bestellende 2015er GT Sport beschäftigt mich grad und muss mit dem Freundlichen pekuniär philosophiert werden und mit meinem Portemonnaie synchronisiert werden.
Ob die 2015er Neuerungen wichtig für mich sind? Jain. Bin noch hin und hergerissen.
Bis auf Keyless-Ride scheint nichts nachzurüsten zu sein. Mal ein selbst konfiguriertes Mopped mit Null-Km einzufahren muss was besonderes sein!
Also, vielen Dank für's Lesen. Und Gruss an alle, die denken, die GT sei ein Dickschiff, .....isse nich, is ne Rennsemmel mit Koffern.
Denn wie so oft im Leben, kommt es immer auf die Perspektive an!
in diesem Sinne, Hand zum Gruße,
BMA