Vorweg genommen bin ich mit meiner neuen 16er GT wirklich zufrieden, viele kleine und große Verbesserungen wurden gut umgesetzt. Insbesondere beim Motor mit Euro-5 scheinen nun endlich wieder die im Prospekt versprochenen 160 Pferdchen an Bord zu sein - „Freude am Fahren“ ist durchaus Programm! Das soll hier also kein Mecker-Thread werden, sondern eine sachliche Diskussion zu dem Punkt, der (mir) leider keine Freude bereitet: das Starten/Anfahren. Deshalb spreche ich hier das Thema dieser neuen „Kaltstart-Philosophie“ an. Meine Betrachtungen beziehen sich auf die Erfahrung von gut 40.000 km mit dem 2018er Modell und meiner Gewohnheit, an den Wochenenden früh zeitig, möglichst schnell & leise aus dem Wohngebiet zu verschwinden und die Nachbarschaft nicht mehr als nötig zu belästigen. Dass die K jetzt allerdings beim Starten ca. 50 sec bei ca. 2.000 Umdrehungen läuft (bei 10° Außentemp. gemessen!), hat diese Gewohnheit völlig über den Haufen geworfen – ich finde das schlichtweg eine Zumutung! Die Absicht dahinter ist mir zwar klar (schnellstmögliches Aufheizen der Kats), aber hier greift man zu einer Lösung, die wegen verschiedener Punkte aus meiner Sicht nicht akzeptabel und keinesfalls zeitgemäß sein kann:
1. Es generiert in der unmittelbaren Umgebung eine unnötig hohe Lärmbelästigung
2. Gefahrloses Losfahren mit dieser Drehzahl ist in vielen Fällen nicht möglich (enge Straßen und Kurven im Wohnviertel oder in einem Garagenhof; unbefestigter/rutschiger Untergrund in Einfahrten, Parkplätzen etc.); diese Drehzahl wird ähnlich einer modernen Handbohrmaschine unter fast allen Umständen konstant gehalten, also auch beim Versuch, diese durch Bremsen in den Keller zu zwingen
3. Es wird 50 sec. lang Kraftstoff verbrannt ohne damit bereits „Strecke zu machen“
4. Zur Lärmbelästigung gesellt sich also auch noch eine zusätzliche „Umweltbelastung“ (früher wurde in den Fahrschulen gelehrt: Motor starten und sofort losfahren)
5. Dieser „Drehzahl-Spaß“ wiederholt sich nach jedem kurzen Stopp, auch wenn die Maschine längst warm gefahren ist. Die Zeitdauer ist zwar deutlich kürzer, weil der Kat ja bereits eine gewisse Grundtemperatur hat. Aber auch hier gibt es wieder genügend Situationen, warum ich mit dieser Drehzahl nicht gefahrlos anfahren kann und erst wieder warten muss, bis sich die Nenn-Leerlaufdrehzahl von 950 U/min eingestellt hat.
Für mich erschließt sich nicht wirklich ein Sinn dahinter: Fahre ich – wie bisher gewohnt – sofort nach dem Starten mit der niedrigen Leerlaufdrehzahl los, dürfte die Drehzahl auf den nächsten Metern so oder so auf >= 2000 Umdrehungen ansteigen. Vielleicht dauert es so ein paar Sekunden länger, bis der Kat auf seiner Soll-Temperatur ist, aber in Anbetracht dessen, dass ich schon fahre, also der Kraftstoff bereits fürs Fahren verwendet wird, weniger und auch zeitlich begrenzter Lärm entsteht und ich vor allem in jeder Situation die Maschine sicher auf dem entsprechenden Untergrund bewegen kann, ist das doch der deutlich bessere Kompromiss fürs Losfahren – oder sehe ich da grundlegend was falsch?
Bin da auf Eure Meinungen und Erfahrungen gespannt und welch weitere technische Gründe womöglich noch in Betracht zu ziehen sind. Also ich denke ernsthaft darüber nach, das Mapping diesbezgl. anpassen zu lassen…