von Eddy » 19.12.2015, 12:56
Danke für die PN und die beiden Antworten.
Um es konkret zu machen hier mein Problem:
im August d.J. habe ich eine gebrauchte BMW K1200GT EZ/2007 mit ca. 40000km bei einem offiziellen BMW-Vertragshändler gekauft. Er hat mir in Beisein anderer mehrfach versichert, dass das Motorrad technisch in einem einwandfreien Zustand ist. Ich habe nicht erwartet, dass ein 8-Jahre altes Motorrad wie aus dem Laden ist und gar nichts hat. Die sichtbaren Mängel, die ich auch gut erkennen konnte, waren und sind für mich optische Mängel, die ich bereit war zu akzeptieren.
Ich wollte allerdings sicher sein, dass das Motorrad keine gravierenden technischen Probleme hat und das auch der Kilometerstand stimmt. Das war mir wichtig und deshalb habe ich den doch deutlich höheren Preis eines Händlers akzeptiert und nicht von Privat gekauft.
Nachdem bereits nach kurzer Zeit die vorderen Bremsscheiben sehr stark "vibrierten" (der Händler und sein Meister waren davon doch sehr überrascht) habe ich zähneknirschend auf meine Kosten diese Bremsscheiben austauschen lassen. Dabei wollte man auch die Gummis der Heizgriffe erneuern -auch auf meine Kosten- was aber dazu geführt hat, das diese gar nicht mehr funktionierten.
Ich habe danach, nachdem ich wissen wollte wie die Technik aussieht, durch eine andere BMW-Werkstätte das Motorrad überprüfen und auch reparieren lassen:
Dabei stellten sich gravierende Mängel heraus:
- alle Lager im Kardan waren defekt, sodass der Kardan komplett ausgetauscht werden musste. Wie mir die Werkstätte gesagt hat, ist die Ursache dafür der fehlende regelmäßige Ölwechsel im Rahmen der vorgeschriebenen Services.
- beide vorderen Traggelenke (Gummilager) des Federbeins waren defekt und mussten ausgetauscht werden,
- die Schrauben in der vorderen ALU-Gabel waren alle festgerostet und mussten repariert werde,
- die Zuleitungen (ESA) des vorderen Federbeins waren total aufgescheuert und mussten erneuert werden. Hierbei konnte man erkennen, das schon mal mit einen Lötkolben Reparaturversuche stattgefunden haben die aber wohl schiefgegangen sind und nur verbranntes Plastik hinterlassen haben.
- die Heizgriffe waren komplett defekt und nicht mehr reparierbar. Sie wurden ausgetauscht.
- der Temperatursensor war defekt und wurde ausgetauscht,
- Bei der Erneuerung des Kunstleders an den Sitzen, von einer spezialisierten Sattlerei, wurde auch der defekte Sitzheizung repariert; es war ein gebrochenes Kabel.
In diesem Zusammenhang habe ich auch ein großes Service machen lassen, mit der Überprüfung der Steuerkette, des Ventilspiels und Austausch aller Flüssigkeiten. Ich wollte sicher sein, dass nicht noch mehr Probleme da sind. Dabei hat man festgestellt, das wohl noch die originalen Zündkerzen eingebaut waren.
Soweit im Schnelldurchgang die Mängelliste. Zum Glück für mich hat die BMW-Gebrauchtfahrzeug-Versicherung einen großen Teil der Kosten übernommen. Trotzdem habe auch ich erhebliche Kosten gehabt.
Was mich in diesem Zusammenhang aber sehr stört, ist die Frechheit des Händlers, das Vertrauen eines Kunden so zu missbrauchen und ein Motorrad mit erheblichen Mängeln als "technisch in Ordnung" zu verkaufen.
Bevor ich Juristen und ein Gericht beschäftige, wollte ich versuchen, mit Hilfe von BMW, eine Lösung herbeizuführen. Deshalb meine Frage dazu im Forum.