Hallo zusammen,
wie wir ja alle wissen, sind die div. Diskussionen zum besten Reifen ziemlich amüsant
Der eine favorisiert Tourensportreifen (z.B. Pirelli Angel), der andere Sportreifen (z.B. Metzeler M7) und dann gibts sogar noch die Supersportreifen-Fraktion (z.B. Metzeler Racetec).
Und diese 3 Lager sind ziemlich unversöhnlich. Der eine hält den anderen für einen unverantwortlichen Raser, dieser den 1. für einen Trödler und Kurvenzuparker, und sowieso ...
Zur jeweiligen Bestätigung werden dann div. Argumente heran gezogen:
Für den Tourensportler XY:
hat genug Grip für den Alltag
haftet auf der Rennstrecke vollkommen ausreichend
habe meine schnellste Runde dort gefahren
habe damit Supersportler einhändig in der Nase bohrend außen überholt
hält länger
...
Für den Sportler XY:
hat mehr Grip
Tourensportler schmiert
Mopped ist handlicher
...
Die Argumente für die Supersportler spare ich mir jetzt einfach mal.
Und was machen wir jetzt damit?
Ich bin der Meinung, jeder soll das fahren, was ihm am Besten passt. Die Fahrweise des Einen kann man m.E. nicht mit der des Anderen vergleichen.
Manche haben die schönsten Kurven vor der Haustür.
Manche müssen erst über die Autobahn ins Kurvenrevier.
Manche suchen was, das auch für die Renne taugt.
Manche fahren nur in die Eisdiele oder machen Tagestouren bei schönem Wetter.
Manche fahren tagelang und brauchen was Haltbares und für die Nässe.
Manchen ist die Haltbarkeit wurscht.
Wie sind nun die div. Argumente zu werten?
M.E. kann man Rennstrecke und Landstraße überhaupt nicht vergleichen. Die wichtigsten Eigenschaften der Rennstrecke sind:
kein Gegenverkehr
großzügige "Auslaufzonen" ohne Leitplanken, Bäume, ...
nach mehreren Runden kennt man die Strecke und die Beschaffenheit genau
daher wesentlich höheres Tempo, bei dem das Mopped in den hier höheren Gängen nicht mehr diese Kraft hat
Das alles begünstigt zwar (sehr) schnelle Runden, dürfte aber einen Reifen durch den hier möglichen runderen Fahrstil nicht zu sehr belasten
Im Gegensatz dazu muss man auf der Landstraße immer mit Unwägbarkeiten rechnen, wie Dreck in der Kurve, abbiegendem Traktor, unbekannte Strecke, Hundskurven, ...
Wenn da jemand eher die vorsichtige Natur ist oder nicht die letzte Rille braucht, habe ich dafür volles Verständnis und freue mich, dass er auf seine Art seinen Spass hat, die Landschaft genießt, mit seinem Tourenreifen 10.000 km weit kommt, ...
Jetzt kann ich nur für mich schreiben, da dies meine Situationen sind, in denen ich unterwegs bin. Auf kurvigen Strecken komme ich z.B. nicht aus dem 2. Gang heraus. Dort hat meine K wesentlich mehr Power, als wenn ich dies bei z.B. 150 km/h auf der Renne machen würde. Ich fahre unübersichtliche Stellen eher langsam an, d.h. ich bremse vorher scharf runter, rolle dann mehr oder weniger, bis ich im Kurvenscheitel die weitere Strecke wieder einsehen kann und beschleunige dann noch in Schräglage was geht. Dies ist natürlich nicht rund, ganz im Gegenteil, ruiniert die Reifen ohne Not, macht aber unheimlich Spass. Meine K ist im Vergleich zu meinen bisherigen Moppeds ein träger Bock, aber sie gefällt mir halt. Daher habe ich Reifen gesucht, die im Trockenen die Handlichkeit (und an 2. Stelle den Grip) fördern und bin daher beim Sportler gelandet und sehr zufrieden.
Es gibt dann die "hirnlosen Raser", die auch ich kenne (vielleicht zählt auch mich jemand dazu ), die dann auf der Landstraße Kurven schneiden oder blind irgendwo reinstechen. Die fahren zwar auch rund und reifenschonend, aber ich muss die immer ziehen lassen. Da ist mein Selbsterhaltungstrieb zu hoch.
Also Leute, lasst dem jeweiligen anderen Lager seinen Spass. Jeder wie er will. Gebt gerne Tipps, was vielleicht empfehlenswert ist. Aber verurteilt niemand, der auf was anderes steht.
Und als Schlusswort:
Erfahrungen sind für den Erfahrenden Wahrheit. Immer!
Was ein Anderer erfahren hat, ist dessen Wahrheit. Immer!
Des einen Erfahrungen müssen nicht die Erfahrungen des Anderen sein. Klaro