Psychologische Nachwirkungen von "Motorrad" Unfällen

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Psychologische Nachwirkungen von "Motorrad" Unfällen

Beitragvon Tourenfahrer » 17.04.2017, 20:14

Guten Tag zusammen,

So zum Abschluss vom Osterwochenende, mal ein heikles Thema.
Anstoss war ein gerade aktuelles Thema "Hut ziehen"


Psychologische im Kopf-Alles Kopfsache

Zur Erklärung:


Ich hatte ja im Juli 2016 einen Unfall

Muss ehrlicherweise sagen ich hatte viel Glück-Leitplanke war noch 20 Meter weg


Nach dem Unfall:

Motorrad repariert und los ging es

Sehr langsam aber dann immer besser


Dann kam im September ein Motorradurlaub an der Nord und Ostsee
Also alles flach und die Kurven auch überschaubar
14 Tage Sonne Sonne Sonne
also scheinbar alles perfekt



Wochen nach dem Unfall und dem Urlaub dachte ich „Alles wieder ok“ es geht wieder gut, alles perfekt ThumbUP



Nur eine scheinbar kleine Sache ist mir aufgefallen. scratch scratch
Schräglagenfreudigkeit in Linkskurven-ja wo war Sie denn. :? :?

Komisch. scratch scratch
Naja weiter geht’s halt wird schon nicht so schlimm sein.


Dann aber im weitern Verlauf der Monate kam das Thema immer mehr auf.
Schräglage und Linkskurven das passte bei mir nicht mehr zusammen. nogo nogo
Rechts absolut kein Thema und nie ein Problem.


Desto mehr ich es versuchte es klappte einfach nicht mehr.
Also mit Gewalt geht es erst recht nicht.


Ich musste einfach erkennen und mir eingestehen, das ich vom fahren her eben nicht mehr der "Alte" Tourenfahrer war.

Linkskurven - ein absoluter kraus - keine richtige Angst/Panik oder doch :?: :?: ,naja es war jedes mal ein sehr ungutes Gefühl
Irgendwie gehemmt.


Dann kam der Moment in dem man anfängt mit sich selber zu reden.
Kollege da hast du ein massives Problem, welches du lösen musst, sonst war es das mit dem Motorradfahren.
Ja es war absolute Schräglagenangst in Linkskurven


Dann hiess es üben üben üben,stunden auf freien Plätzen mit Pylonen und Kreisen verbracht.
Blicktechnik-üben üben üben.
Dann nach wirklich vielen Kilometer und vielen Übungstunden mit mir selber ,war dann vorletzten Samstag der Tag ThumbUP ThumbUP ThumbUP

Komplett runter,das schleifen der linken Fussraste war wieder zu hören,es war wie Musik in meinen Ohren ThumbUP ThumbUP
Nun nach rund 9 Monaten und 4000 km kann ich sagen so wieder alles ok
Die Rasten schleifen wieder und es macht wieder Spass wie vorher. ThumbUP ThumbUP

Fazit:
Was mir so nicht bewusst war war die Tatsache was wirklich unbewusst so hängen bleibt/bleiben kann.
Es ist doch sehr viel Kopfsache.


Sicherlich darf ich auch sagen dass ich aus dem Unfall sehr sehr viel gelernt habe.
Aber das können wir mal in einer Runde besprechen.


Wie sind / waren eure Erfahrungen nach einem Unfall
Sei mal egal wie schwer oder leicht dieser auch war.

Egal ob kein Vertrauen mehr in den Reifen oder oder.
Jetzt ist Sie weg weg ,und ich bin wieder allein allein
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Re: Psychologische Nachwirkungen von "Motorrad" Unfällen

Beitragvon Chucky1978 » 17.04.2017, 20:43

Meine Erfahrungen sind, das man im Alter, immer feiger wird, und das einzige was dem entgegen steht, am ende die Notwendigkeit ist.

Sprich wenn für jemand es Notwendig zu sein scheint, das er sein Hobby bei behält, aus welchen Gründen auch immer, wird er schneller über eine gewisse Situation hinwegkommen, als wenn er eine Alternative hat.

Bei mir hat sich das mit 18 bemerkbar gemacht. Überspitzt Wöchentlich habe ich mich damals mit der 80er meist wegen Überbremsung bei Regen auf die Nase gelegt. War alles nicht schlimm, aber was am ende zu einem kaputten Knie führte weil ich "abdrücken" wollte und übermütig wurde, war dann Ausschlaggebend, das ich dachte mit einem richtigen Mopped lebe ich nicht lange genug um das geniesen zu können

Die Nachwirkungen waren damals recht schlimm, und ich "erfand" ausreden, um nicht den richtigen Moppedschein machen zu müssen, und obwohl ich Zweiräder liebte, war der PKW die Alternative. Wäre ein Großteil meiner Freunde ebenfalls Moppedler gewesen, wäre die ENtscheidung sicherlich anders ausgefallen.

Mittlerweile habe ich mir die Sache aber etwas distanziert klar gemacht, und natürlich "bewegt" mich noch jeder kleine Rutscher am Hinterrad, aber dennoch sage ich mir darauf, was ist die Alternative? Im Goldkäfig leben und ein gelbes Hemd tragen? Eine Schutzbrille beim Spaziergang über einen Schotterweg? Na.. Ich habe 38 Jahre lange gelebt, und ich werde nch weitere 38 Jahre leben, und wenn nicht, wirds auch egal sein. Lieber ein kurzes Leben, als nur ein langes das ein, bei dem ich auf dem Sterbebett in Selbstmitleid versinke.. aber das wird vermutlich eh passieren, egal wie es endet. Ist wie mit der ARbeit. Bei jedem gang zum Tor zum Arbeitsbeginn, fällt sage ich, das ich daheim jetzt doch lieber den Klo putzen würde, statt hier jetzt zu arbeiten, aber trotzdem würde ich den klo nicht putzen wenn es den so wäre :-)
Gruß Ingo
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Re: Psychologische Nachwirkungen von "Motorrad" Unfällen

Beitragvon Bernie 264 » 17.04.2017, 21:20

Als ich in jungen Jahren angefangen habe Mopeds zu fahren, war auch der eine oder andere Unfall dabei.Habe mich allerdings nach den Reperaturen direkt wieder aufs Moped gesetzt. Zum Glück waren es nur leichte Unfälle. Nur einer da bin ich rechts gefallen und hatte Anfangs auch die Probleme wie Tourenfahrer.Heute geht`s rechts besser ThumbUP wie links. scratch
Irgendwann habe ich dann zu mir selbst gesagt,fahre nicht mit Angst ein Moped.Das könnte tötlich enden. Und da ich schon über 30 Jahre fahre kommt noch der blöde Spruch dazu.Fliege niemals schneller wie dein Schutzengel.
Mein Motto lautet,sobald die Angst mitfährt höre ich auf zu fahren.Ich hoffe das ich noch viele Jahre fahren werde.
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Re: Psychologische Nachwirkungen von "Motorrad" Unfällen

Beitragvon gelb gelb gelb » 17.04.2017, 21:52

Meine Situation:
Bis 18 Mofa gefahren, dann den 1er zusammen mit dem 3er gemacht, aber wegen Geldmangels kein Mopped gekauft. Eine Bekannte hatte ne Guzzi LeMans2 (sabber).
Mit dem Auto bis ca. 23/24 heftig übermütig gewesen mit mehreren kleineren Dingen, die auf dem Mopped nicht so glimpflich abgelaufen wären nogo
Mit 39 endlich dann das 1. Mopped, eine neue 750er Zephyr. Jeweils 3 Jahre später meine beiden ZRX1200R, auf denen dann meine neue Freundin mitgefahren ist (15.000 km/Jahr).

2011 auf dem Rückweg Richtung Welschnofen in Südtirol lagen wir dann auf der Straße, 2 andere Motorradler abgeräumt. Ist ein "tolles Gefühl", wenn 4 Leute wegen mir rumliegen cofus

Grund: keine Ahnung. Ich hatte die Nacht vorher schlecht geschlafen, wir kamen 3x in starken Regen, vielleicht deshalb mangelnde Aufmerksamkeit und die plötzlich anhaltenden Moppeds aus dem vorausfahrenden Pulk nicht registriert. Zum Glück zwar zügig unterwegs, aber keine Raserei vorher ...

Die beiden Fremden kamen nach Untersuchung im Krankenhaus mit Prellungen gleich wieder raus, aber ihr Urlaub war versaut.

Von mir will ich nicht reden. Meine Freundin musste zurück in Ulm in die Mund/Kiefer/Gesichtschirurgie cofus Sie fährt seither nicht mehr mit, ohne mir einen Vorwurf zu machen.

Resultat:
Cabrio gekauft und einigermaßen glücklich damit, aber ...

... 3 Jahre später kauft mein Sohn seine Z800 und lässt mich mal fahren. Da brauchte ich auch wieder was und meine gebrauchte K1200S kam her, um das Vater/Sohn-Ding zu machen. Es ging im Prinzip gleich wieder weiter wie vorher ohne größere Bedenken. Aber halt auch nur, weil mein Unfall nicht durch Blödsinn meinerseits passiert ist. Mit dem Auto wäre vielleicht nur ne Stossstange kaputt gewesen.

Dann vorletztes Jahr lag mein Sohn im Hahntennjoch, ansatzlos das Hinterrad weggeschmiert. Wir waren zwar schnell, ließen aber mehr oder weniger nur durch die Kurve rollen, weil wir vorher schon in ein paar Kurven leichte Rutscher hatten. Zum Glück kein Gegenverkehr und kein Highsider in die daneben liegende Schlucht runter, nur sein Mopped fahrfähig, aber ziemlich kaputt.

Diese Situation bremst mich im Kopf schon deutlich ein, da wahrscheinlich einfach etwas nicht erkennbarer Dreck rumlag, wir normalerweise wesentlich zügiger unterwegs gewesen wären und viel Glück dabei war.

Aktuell will ich die K wieder verkaufen, da meine HWS Stress macht. Da ich befürchte, dass mich das herb angehen wird, bin ich alternativ locker auf der Suche nach was mit aufrechterer Haltung, z.B. die neue Z900 (bitte hier keine Moppedempfehlungen, ich weiß, was ich will).

Ich denke aber, dass es das mit dem Mopped gewesen ist. Ich habe keinen Bock auf ne Situation wie Christopher "Superman" Reeve oder Stephen "Die Zeit" Hawking cofus

Bin ich nun ein Weichei ...?
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Re: Psychologische Nachwirkungen von "Motorrad" Unfällen

Beitragvon gelb gelb gelb » 17.04.2017, 22:04

... mein Gott, habe ich einen Roman geschrieben :mrgreen:
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Re: Psychologische Nachwirkungen von "Motorrad" Unfällen

Beitragvon Motorradler » 17.04.2017, 22:04

@Tourenfahrer,
ich habe mir damals (1987), nach meiner Genesung, eine alte billige Kawasaki H1 (500ccm Zweitakter) gekauft um zu testen ob ich überhaupt noch fahren will. Bin dann zur Unfallstelle und habe die Kurve mehrfach durchfahren, nach dem keine Angst-Emotion hochkam wusste ich dass ich den schweren Unfall psychologisch verarbeitet hatte.
Anschließend habe ich die Kawa H1 Top restauriert, gut verkauft und mir eine neuwertige Kawasaki GPZ-750 Turbo gekauft.

Auch wenn die Fußrasten heute noch kratzen bin in rechts Kurven trotzdem etwas träger als in links Kurven.
Macht aber nix, weil ich fahr ja nur mehr Touren und keine Rennen mehr.

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Re: Psychologische Nachwirkungen von "Motorrad" Unfällen

Beitragvon Hubraum » 17.04.2017, 22:20

Habe meinen Mopedschein erst mit 32 Jahren gemacht, vorher habe ich immer einen gewissen Neid empfunden wenn ich von einem oder mehreren Bikern überholt wurde bei super schönem Wetter während ich im heißen Auto saß. Irgendwann dann kaufte sich mein Bruder eine 600er Schadow und man, da war mir dann erst richtig klar das ich keine andere Wahl hatte, als den A Schein zumachen.
Vorher allerdings bin ich einige Zeit mit der Schadow meines Bruders " schwarz" gefahren.
Als ich dann endlich denn Schein hatte, kaufte ich mir eine VS 1400er Trude, war echt ein geiler Hobel und nicht zu vergleichen mit der 600er Schadow meines Bruders. Und irgendwann dann, nach so ca. 3 Jahren überholte ich eine Kolonne bei der dann leider einer ohne den Blinker zusetzen nach Links abbiegen wollte.
Also bin ich mit meiner Jean und dem Muscleschirt voll auf die Eisen gestiegen und als ich sah das es zum Crash kommen würde, habe ich das Moped auf die Seite gelegt und bin mit dem Moped unter das quer stehende Auto geschlittert.
Mein Fuß war unter den heißen Motor eingeklemmt. Nach einiger Zeit aber konnte ich mich aus meiner Lage befreien. War halt ein bisschen verbrannt und mein linker Arm war ziemlich abgeschürft. Schuld lag nicht bei mir - außer das ich keine richtige Kleidung anhatte :-/. Moped repariert, aufgestiegen und weiter ging es nach ein paar Tagen, denn der Trieb der Freiheit des Motorradfahrens war viel zu groß um darüber nachzudenken ob ich vieleicht.....
Dann kaufte ich mir noch eine Suzuki V Strom dazu und vor 4 Jahren fuhr ich mit zwei Kollegen Ende November nach Sardinien. Wetter war super nur war es in den Wäldern teilweise ziemlich feucht in den Kurven.
Ich war letzter und wir fuhren wirklich nicht sehr schnell in eine Kurve, für meine Vorfahrer war diese auch kein Problem, bei mir aber sah es ein wenig anders aus. Mein Hinterrad überholte mich und als mein Moped quer zur Fahrbahn stand, machte ich einen ziemlichen Abflug.
Später sollte sich dann herausstellen das Öl auf der Straße lag. Jedenfalls ist auch dieser Unfall relativ glimpflich für mich ausgegangen Knie und Becken haben eine Zeitlang geschmerzt und das war's.
Jedenfalls Moped notdürftig zusammengeflickt und weiter gings, mir blieb ja auch nichts anderes übrig mußte noch 3 Tage Sardinien erkunden.
Fazit dieser Geschichte ist für mich persönlich wird es nie ein Moped aus geben solange es mein Körper und mein Geist mitmachen, dazu ist mir dieses Hoppy einfach zu wichtig.
Biker essen keinen Honig, sie kauen Bienen!
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Re: Psychologische Nachwirkungen von "Motorrad" Unfällen

Beitragvon Vessi » 18.04.2017, 10:41

hab mich vor 20 jahren mit meiner damaligen daytona wegen eines neuen
hinterradreifen lang gelegt, mit der folge eines oberschenkelbruchs...

nach 3 wochen krankenhaus und unzähligen physios bin ich dann irgendwann
auf krücken zum moped gehumpelt und hab die erste runde wieder gedreht...

würde mir das heute passieren, würde ich das mopedfahren wohl aufgeben..
wahrscheinlich, weil man nicht mehr der jüngste ist... :cry:
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Re: Psychologische Nachwirkungen von "Motorrad" Unfällen

Beitragvon Tourenfahrer » 18.04.2017, 11:17

Für mich ist das Ganze eine sehr gute Diskussionen mit sehr guten Beiträgen ThumbUP ThumbUP


Chucky1978 schreibt
wenn für jemand es Notwendig zu sein scheint, das er sein Hobby bei behält, aus welchen Gründen auch immer, wird er schneller über eine gewisse Situation hinwegkommen, als wenn er eine Alternative hat.

Hubraum schreibt
…………………………………………………dazu ist mir dieses Hoppy einfach zu wichtig


Nun meine "tiefgründige" Frage, weil ich mich eben mit der Frage " dem Motorradfahren aufzuhören" sehr lange selber beschäftigt habe.
Erweiterte Frage mit der ich nicht so klar komme:


"Aber wie groß kann muss diese Notwendigkeit oder die Wichtigkeit den sein? dass wenn man bei dem Hobby welches man noch sooo liebt ein Bein verliert und dann wieder auf den Bock steigt.
Oder sich halt eben leider sehr schwer verletzt und dann wieder fährt"

viewtopic.php?f=8&t=6605826

Ich ziehe vor dem Kerl den Hut weil er eben den Lebensmut nicht verloren hat und sich wieder traut auf den Bock zu setzen
Ich wüsste nicht ob ich das könnte-Ich glaube nicht

Dass kann ich nicht so ganz nachvollziehen

Was sind da die Beweggründe?
Was treibt einen da an ?
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Re: Psychologische Nachwirkungen von "Motorrad" Unfällen

Beitragvon stma » 18.04.2017, 11:32

Ich lag schon 3 mal auf der Nase, 2xMal verbremst mit CB750 und CBR1000F und einmal ein Highsider auf'm Hockenheimring mit meiner DoppelX. Zum Glück Immer nur blaue Flecken gehabt. Die Nächte nach den Unfällen waren da meist recht unruhig da der Körper das ganze erst mal noch verarbeiten musste. Nach den Verbremsern habe ich dann verstärkt an meiner Bremstechnik gefeilt um hier besser zu werden. Mit ABS hoffe ich das mir ein wegrutschendes Vorderrad auf der Geraden nun erspart bleibt.
Nach einem schweren Unfall würde ich sofort mit dem Mopped fahren aufhören. Es gibt hier für mich auch eine Verantwortung gegenüber der Familie und ich glaube kaum das meine bessere Hälfte akzeptieren würde das ich einfach weiter mache zumal wir bald zu dritt sein werden. Ich finde Mopped fahren toll und es mach wirklich riesigen Spaß aber es ist nicht das wichtigste in meinem Leben. Es kommt auch noch dazu das der Heilungsprozess im alter immer schlechter wird. Ich bin jetzt 41 da mag man diverse Knochenbrüche noch wegstecken können aber ein richtig komplizierter Trümmerbruch mit Ü60, ich weis nicht! Da verbringt man dann vielleicht den Rest seines Lebens mit schmerzen. Ist es dass wirklich wert?

Gruß

Stefan
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Re: Psychologische Nachwirkungen von "Motorrad" Unfällen

Beitragvon stma » 18.04.2017, 11:35

Habe gerade den Beitrag von Tourenfahrer gelesen. Wenn ich ein Bein verlieren würde gäbe es für mich weiß Gott andere Prioritäten als schnellstmöglich wieder auf ein Motorrad zu steigen.
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Re: Psychologische Nachwirkungen von "Motorrad" Unfällen

Beitragvon LohriS » 18.04.2017, 12:05

Was sind da die Beweggründe?
Was treibt einen da an ?

Das deutsche Wort ist "Sucht".
Trinker trinken, auch wenn sie amnächsten Morgen Kopfweh und Übelkeit erwartet.
Raucher machen nach der ersten Beinamputation weiter, auch die zweite und, sofern sie es erleben, die folgenden Armamputationen halten sie nicht vom Weiterrauchen ab. Das sind bewiesenen Fälle, in meiner Familie rauchte sich auch jemand trotz Schlaganfall zu Tode.
Wer Motorrad fährt, stürzt irgendwann, mit oder ohne Fremdbeteiligung.
Es ist sinnvoll, daß man im Alter langsamer wird - ob aus Angst, Vorsicht, Erfahrung, aufkommendem Unvermögen (physisch, psyschisch) ist dabei wurscht - alles heilt nämlich auch schlechter und langsamer.
Ist die Sucht nur ein Laster, hast Du eine Chance auf einen erfolgreichen Entzug.
Zögere nicht, denn den Ausgang kennst du erst danach
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Re: Psychologische Nachwirkungen von "Motorrad" Unfällen

Beitragvon Vessi » 18.04.2017, 12:44

man sollte auf keinen fall die nachwirkungen bei den angehörigen vergessen...

das sind nämlich diejenigen, die bei einem unfall die ganze rennerei haben...
die einen ev. den rest des lebens pflegen müssen....

und das sind diejenigen, die bei jedem martinshorn zusammen zucken,
und erst wieder aufatmen, wenn man selbst wieder heil zu hause angekommen sind...
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Re: Psychologische Nachwirkungen von "Motorrad" Unfällen

Beitragvon Thomas » 18.04.2017, 13:05

Ich hatte nach einem Rennstreckenunfall mit Bruch des Schlüsselbeins, Schulterblatts und 5 Rippen auch einmal eine eineinhalbjährige Blockade. Ich sah nur noch Gefahrenpunkte und fragte mich ständig, was wäre, wenn jetzt z. B. ein Reh vors Moped springen würde etc. Die Sorge um die eigene Verletzlichkeit kostete mich viele Monate trotz der Vielfahrerei erheblich Speed und Fahrfreude. Zwar war ich immer noch sehr zügig unterwegs, aber die Leichtigkeit und Entspanntheit waren verloren. Als ich dann beim übernächsten Saisonanfang zum ersten Mal wieder aufstieg, spürte ich schon nach 50 Metern, dass ich wieder ganz der alte bin. Wenn die Seele verletzt ist, muss man ihr Zeit geben. Ohne Grundvertrauen fährt man schlecht.
Sollte ich mal - warum auch immer - nachhaltig nicht mehr sportlich unterwegs sein können, würde ich das Motorrad aufgeben. Auf dem Motorrad wandern, cruisen, spazierenfahren ist nicht meine Welt. Für sowas nehme ich lieber das Auto. Auf dem Motorrad erlebe ich meine Grenzen, und zum lustvollen Glattfeilen bietet die obere Hälfte Grobes ohne Ende. Jeder Jeck ist anders!
Da es sehr förderlich für die Gesundheit ist, habe ich beschlossen, glücklich zu sein. (Voltaire)
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Re: Psychologische Nachwirkungen von "Motorrad" Unfällen

Beitragvon ThomasGL » 18.04.2017, 14:56

scratch Interessant zu lesen....
Fahre niemals schneller als dein Schutzengel fliegen kann.
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