Ach Kinder, das Leben allgemein ist lebensgefährlich, das hat auf Dauer noch keiner überlebt. Das Motorradfahren im Besonderen ist ohnehin permanent lebensgefährlich, auch wenn man nicht gerade LKWs überholt:
- Der Traktor, an dem du vorbei wolltest, biegt völlig unvorhersehbar nach links ins Feld ab.
- Ausgerechnet am dümmsten Ort, wenn du eben nur lauter schöne Gedanken hattest, kann dir urplötzlich ein Reisebus oder ein Hirsch im Weg stehen.
- Oder eine gestresste Mutti auf dem Weg zum Kinderhort mag dich übersehen und so nebenher schnell mit ihrem SUV (Cayenne/Cherokee/X5 oder so) umfahren. Je blonder, desto blöder: meine Töchter berufen sich selbst darauf, wenn ihnen nichts Besseres mehr einfällt
- Gelegentlich kommt uns auch ein sauschneller Motorradkollege auf unserer Seite der Strasse entgegen.
Alles ist jederzeit möglich und für unsereins immer gleich lebensgefährlich. Es braucht gar nicht überraschenden Sand in der Kurve, was sowieso fast alltäglich ist. Apropos Hirsch: Der stand (romantisch im Abendrot) bockstill mitten in der Kurve und starrte mich an. Ich kam mit gegen 100 km/h, zog heftig an der Bremse (nicht zu heftig in der Kurve) und versuchte, mit noch immer ca. 60 km/h hinter ihm vorbeizufahren.
Da dreht sich das Biest im allerletzten Moment blitzschnell um und springt mir zentimetergenau noch quer vor dem Vorderrad durch
Hoffentlich hat ihn inzwischen der Jäger abgeknallt
Aber der gefährlichste Ort überhaupt ist das eigene Bett: die meisten von uns sterben dort
Darum fahre ich weiter Motorrad. Ist immerhin weniger gefährlich als im Bett zu liegen