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Autoreisezüge generell

BeitragVerfasst: 03.09.2018, 10:11
von stolle
Habe gerade gehört das die DB die Autoreisezüge unter anderem deshalb aufgegeben hat, weil die Züge regelmäßig und massenhaft geplündert wurden, wenn sie nachts irgendwo herum standen.
Armaturen aufgebrochen, Navi's, Radios, Airbags, Steuercomputer, usw. aus allen Fahrzeugen die draufstanden geklaut.

Uns ist das noch nicht passiert.
Hat da jemand Erfahrungen in der Richtung mit seinem Mopped gemacht?

Re: Autoreisezüge generell

BeitragVerfasst: 03.09.2018, 10:26
von Propellerfahrer
Ich kann das nachvollziehen, wenn ich früher mit dem LKW auf dem Zug von Ingolstadt nach Italien gefahren bin, war das Gang und gebe das einige Fahrzeuge aufgebrochen wurden oder sogar Ladung gestohlen worden ist. Nachdem uns das mehrfach mit verschiedenen Fahrzeugen passiert ist haben wir die Bahn nur noch im äußersten Notfall genutzt.


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Re: Autoreisezüge generell

BeitragVerfasst: 03.09.2018, 14:12
von Dillinger
Bildimage host


https://www.autoreisezug-planer.de/

Scheint noch möglich zu sein ab z.B. ab Hamburg Altona bis Verona.

Re: Autoreisezüge generell

BeitragVerfasst: 03.09.2018, 19:16
von Holger62
Es ist wirklich schade, dass nach und nach viele Verbindungen des Autoreisezuges eingestellt wurden. Dass der Grund dafür Beschädigungen und Plünderungen sein sollen, ist mir neu.
Vielmehr sollen es wohl die veralteten Waggons sein, für die die Bahn keine weitere Zulassung mehr bekommt. Für neue Waggons fehlt wohl das Geld. Angeblich waren die Autoreisezüge auch nicht wirklich lukrativ für die Bahn, so dass man sie lieber "einschlafen" lässt.

Ich habe in der Vergangenheit mehrmals die praktische Gelegenheit genutzt, die 600 km von Berlin nach München über Nacht im Schlaf zurück zu legen. Außerhalb der Saison für 99 €.

Gruß Holger

Re: Autoreisezüge generell

BeitragVerfasst: 04.09.2018, 07:28
von sumo
Holger62 hat geschrieben:Vielmehr sollen es wohl die veralteten Waggons sein, für die die Bahn keine weitere Zulassung mehr bekommt. Für neue Waggons fehlt wohl das Geld. Angeblich waren die Autoreisezüge auch nicht wirklich lukrativ für die Bahn, so dass man sie lieber "einschlafen" lässt.

Das ist auch mein Stand. Wurde wohl auch immer weniger genutzt. Dann natürlich die Möglichkeit, sich fast überall einen passenden Hänger für mehrere Moppeds für nen Fuffi übers Wochenende zu mieten (wenn man keinen eigenen hat). Dann noch ein paar ins Auto und man kann auch schlafen (zumindest zeitweise, wenn man nicht mit fahren an der Reihe ist).

Re: Autoreisezüge generell

BeitragVerfasst: 13.09.2018, 10:42
von AndreGT
Kein Wunder das der Autoreisezug ausstirbt bzw. so gut wie ausgestorben ist.
Bin ja vor einigen Jahren, als er noch ab Berlin Wannsee fuhr, sehr oft damit unterwegs gewesen.
Anfangs konnte man damit z.B. für unter 200€ mit 2 Personen und einem Motorrad bis Villach
und zurück fahren.
Bis Verona und zurück gab es für die gleiche Besatzung Preise um die 300€.
Über die Jahre sind die Preise dann in einen Bereich gestiegen, das die ganze Sache für uns
uninteressant wurde.
Zuletzt waren es dann bald 500€, allerdings im Schlafwagen, bis Verona und zurück.

Habe gerade mal aus Interese die Strecke Hamburg - Verona - Hamburg
für 2 Personen und 1 Motorrad eingegeben.
Hinfahrt 27.09., Rückfahrt 05.10.
Da kommt ein Preis im Liegewagen ( ohne Apteilbuchung ) von 583,80€ raus.
Für das eigene Abteil werden 825,80€ aufgerufen und im Schlafwagen sind es 865,80€. plemplem

Re: Autoreisezüge generell

BeitragVerfasst: 24.09.2018, 09:00
von pilles-k
AndreGT hat geschrieben:Kein Wunder das der Autoreisezug ausstirbt bzw. so gut wie ausgestorben ist.
.......
Über die Jahre sind die Preise dann in einen Bereich gestiegen, das die ganze Sache für uns
uninteressant wurde.


Moin,

doe oberste Maßgabe seitens der DB war natürlich, daß dieser Zugtyp irgendwie Gewinne einfährt...
Das tat er aber nie, darum wurde das Angebot "outgesourced" und die DB_Autozug GmbH zum Ende der 90er jahre gegründet.
AutoZugfahren war nie "billig", so haben wir 1999 für einfache Fahrt Hamburg - Nantes im Frühsommer 1600 DM für einen PKW und ein kpl. Liegewagenabteil für 4 Leute bezahlt.
Auch damals konnte man seine Reise schon über das Internet planen & buchen. Das Erschreckende, so wie heute auch bei den beiden Nachfolgeunternehmen, sind die heftigen saisonalen Unterschiede in den Preisen. Da sich gefühlt rund 80% aller Fahrten in den Sommermonaten abspielten, konnte da nie von preisgünstig die Rede sein, wer wenig attraktive Tage nutzen konnte, fand nur in Ausnahmefällen echte "Schnäppchen", das Gros war in der unheiligen Allianz aus Hochsaison, Bettenwechseltag und Ferienzeit gefangen.
Dementsprechend auf den Sommer ausgelegt war auch damals schon das Angebot, wer im Winterhalbjahr AutoZug fahren wollte fand von Hamburg ausgehend nur 2 regelmäßige (tgl.) Verbindungen, nach München & Lörrach, vor. Von den üblichen Skifahrten mal abgesehen (da gab es zu bestimmten Zeiten natürlich auch Hamburg - Kempten oder wieder nach Villach...).
Betriebswirtschaftlich schon ein Problem, ganzjährig Wagen-Material vorzuhalten, dieses aber nur saisonal nutzen zu können (das Personal stammte weitgehend aus dem DB-Pool)

Den angeblichen "Todesstoß" für das Unternehmen versetzt haben soll allerdings der veraltete Autotransportwagenpark, die angeblich ihre technischen Fristen erreicht hätten und hätten umfänglich modernisiert, bzw. eine Ersatzbeschaffung anstand...

Genau darauf aber hatte die Firma so gar keine Lust, die Bilanz noch weiter in die roten Zahlen rutschen zu lassen...
Die Paradestrecke von DB-AutoZug war der Syltshuttle, da fahren die richtige Gewinne ein, wie schön, wenn es den Ballast der sonstigen Strecken nicht mehr geben muß.
Die Bahn hat dort mit allen (juristischen) Mitteln versucht, die Nutzung der Verladeanlagen durch private Verkehrsbetreiber zu unterbinden, was aber nicht gelang. Seitdem ist dort nur noch DB-Fernverkehr der Betreiber...

Interessant, daß offensichtlich ein Teil des Fuhrparks dann an die ÖBB und das private Unternehmen BTE veräußert wurde...
Da fahren die Autotransportwagen weiterhin (doch nicht soo reif für den Schrott?), deren technische Höchsgeschwindigkeit von 160km/h haben die ohnehin nur selten ausgenutzt, meist waren ja Ankunftzeiten ab ca.8h geplant, so daß die nachts eher langsam und mit "Zwangspausen" auf irgendwelchen Bahnhöfen für 1-2h stillstanden.
Allerdings hab ich es nie miterlebt, daß damals Fahrzeuge aufgebrochen wurden, aber in der heutigen Zeit ist alles möglich...

Re: Autoreisezüge generell

BeitragVerfasst: 25.09.2018, 10:50
von topolino_rosso
Anlässlich einer Fahrt von Wien nach Feldkirch vor 3 Jahren (ist das auch schon wieder so lang her!) haben uns die Mitarbeiter der ÖBB verraten, dass auch dort der Autoreisezug nicht mehr lange fahren werde. Hauptgrund sei, dass das Wagenmaterial nicht mit den im Fernverkehr üblichen Geschwindigkeiten unterwegs sei und darum den Rhythmus störe. Neues Wagenmaterial werde es nicht geben, dafür sei der Ertrag zu schlecht.

Tatsächlich steht der Autoreisezug längs durch Österreich in der Nacht jeweils die eine oder andere Stunde herum, wohl um dahinter auflaufende Schnellzüge passieren zu lassen.