Getriebeschaden K1200S

Die Technik im Besonderen.

Getriebeschaden K1200S

Beitragvon Müslix » 22.03.2017, 09:18

Hallo Leute,
in einem Thema im K1200R-Bereich habe ich in einem Kommentar 2014 bereits den Getriebeschaden an meiner K1200S, BJ 2006 erwähnt. Da sich BMW nicht kulant gezeigt hat, habe ich nach reiflicher Überlegung in der letzten Wintersaison ein neues Getriebe verbauen lassen.

An dieser Stelle besten Dank an die beste Werkstatt des Landes: 2wheels4u :)

Aber zu den harten Fakten:

Bei ca. 35.000km hatte ich im 5. Gang Schlupf. (Fühlte sich an wie ein durchdrehendes Hinterrad)

Nach dem Ausbau zeigte sich dann das Problem an den Zahnrädern. An den Zahnrädern war an den Kräftübertragungsflächen der "Mitnehmrbolzen" die Ecken rund. Aber seht euch am besten das Foto an, es spricht für sich:
2017-03-21 11_36_19-IMG-20161220-WA0013.jpg - Windows-Fotoanzeige.jpg

Interessant ist, das BMW München das Problem als Einzelfall-Problem abstempelt, jedoch in dem neuen Getriebe die Flanken-Geometrie geändert hat. Die Flanke ist jetzt angeschrägt. Ich habe es mal auf dem Foto (übertrieben) dargestellt. Ein Foto von dem neuen Getriebe habe ich leider nicht:
2017-03-21 11_40_37-C__syncplicity_b11a23f2_Documents_Persönliches_K1200S_Getriebeumbau 2016_2017-03.jpg
2017-03-21 11_40_37-C__syncplicity_b11a23f2_Documents_Persönliches_K1200S_Getriebeumbau 2016_2017-03.jpg (26.89 KiB) 7609-mal betrachtet


Es wurde hier ja schon von einigen Getriebeschäden berichtet, aber das Schadensbild von diesem Getriebe wollte ich euch dennoch nicht vorenthalten.

Nun freue ich mich auf die nächsten warmen Tage, um die K wieder auszuführen.

Viele Grüße aus Berlin
Stefan
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Re: Getriebeschaden K1200S

Beitragvon hellsbells » 22.03.2017, 09:38

Servus,

darf man fragen, was der Spaß gekostet hat?
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Re: Getriebeschaden K1200S

Beitragvon Müslix » 22.03.2017, 09:51

Getriebe mit Einbau ca. 3.000 EUR
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Re: Getriebeschaden K1200S

Beitragvon Meister Lampe » 22.03.2017, 10:07

Müslix hat geschrieben:Getriebe mit Einbau ca. 3.000 EUR


Dann nehme ich an du hast jetzt ein K13 Getriebe drin mit neuer 13er Kupplung ... :?: , hatte ich bei mir auch gewechselt und ohne CarGarantie , gab es Einzelfälle die nur Material gestellt bekamen , aber die konnten auch ein lückenloses Serviceheft vorweisen , kein Service - keine Kulanz und wenn dein Vorbesitzer da etwas ausgelassen hat , gab es garnix ... eigentlich verständlich ... winkG

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Re: Getriebeschaden K1200S

Beitragvon Müslix » 22.03.2017, 10:50

Neue Kupplung hatte ich bereits vorher schon verbauen lassen. Ansonsten korrekt, nun ist das K1300er-Getriebe verbaut.

Bin der Erstbesitzer der Maschine, Service lückenlos - BMW hat sich bei mir dennoch nicht erweichen lassen.

Aber das Geld ist ja nicht weg - es ist jetzt nur woanders arbroller
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Re: Getriebeschaden K1200S

Beitragvon Chucky1978 » 22.03.2017, 14:59

Ist der selbe Schaden wie bei meinen Zwei Getrieben (MAA und MAC) auch jeweils bei ~30.000 KM.
Nur bei dir ist es wesentlich ausgeprägter. Genau so sah es bei mir erst aus, als gar nichts mehr ging, und ich
100KM zur Werkstatt mit dem Ding fuhr und richtig mit Gewalt geschaltet habe.

Das K1300 Getriebe ist jetzt ebenfalls knapp 30.000 KM drin und hat noch keine Mucken.

Die Definition Einzelfall würde mich manchmal wirklich interessieren.

Das Thema Getriebe bei der K1200 ist für mich immer einen Blutdruckanstieg wert.
Aber so geht es anderen vermutlich auch beim HAG oder BKV.

Ich für meinen Teil bin froh, das ich die K1200 damals repariert habe, und nicht abgestossen, unabhängig davon was
ich dem Hersteller alles so in der Zeit an den Hals gewünscht habe.

Das mit dem Serviceheft finde ich übrigens ein Torschlagargument. In meinen Augen dürfte so was auch nicht bei 30.000 KM
passieren, selbst wenn dort noch nie ein Ölwechsel vollzogen wurde. Weil rein praktisch, hätten die 3 bzw 10 Serviceaufträge den
Schaden definitiv nicht verhindert.

Ich denke BMW kann es machen, weil noch keiner ein dünnes Fell hatte, und einfach mal geklagt hat.
Zumindest beim Auto gab es wohl schon etliche Urteile, die gegen das handeln von Herstellern sprechen.
Fragt sich nur, wie haltbar Motorräder im Vergleich zum PKW sein sollten..
Gruß Ingo
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Re: Getriebeschaden K1200S

Beitragvon Müslix » 22.03.2017, 16:22

Hallo Ingo,

da stimme ich dir voll und ganz zu.

Ich verstehe auch nicht, warum BMW dies nicht an die Unterlieferanten weiter gibt. Denn es gibt mit Sicherheit auch Mindestlaufzeiten als Vorgabe für die Zulieferteile, wie Zahnräder usw.

Je nach Vertragslage könnte sich BMW die Kosten bei den Unterlieferanten wiederholen und den einen oder anderen Kunden etwas länger für sich begeistern.
Gruß Stefan
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Re: Getriebeschaden K1200S

Beitragvon Chucky1978 » 22.03.2017, 17:20

Müslix hat geschrieben:Ich verstehe auch nicht, warum BMW dies nicht an die Unterlieferanten weiter gibt. Denn es gibt mit Sicherheit auch Mindestlaufzeiten als Vorgabe für die Zulieferteile, wie Zahnräder usw.

Je nach Vertragslage könnte sich BMW die Kosten bei den Unterlieferanten wiederholen und den einen oder anderen Kunden etwas länger für sich begeistern.


Das wird auch sicherlich so sein. Da bin ich der festen Überzeugung, jedoch sind meist die Laufleistungen sicherlich auch auf Jahre beschränkt. Gewährleistung hat man schließlich auch nur 2 Jahre. Wie absurd das ganz ist kann man sich leicht erdenken, wenn man dann Gesundheitlich usw. nicht ganz bei der Stange ist, daher die Kiste 2 Jahre abgemeldet war, und bei 10.000 KM ein Schaden wäre, und man würde auf die 2 fehlenden Inspektionen hinweisen, das deshalb die Kupplung kaputt ist oder so was in der Art.

So geht es schließlich immer im groben. Wenn die Laufleistung ungenügend ist, wird auf das Alter verwiesen wenn möglich. Wenn dann aber bei Mechanischen Bauteilen auch das nicht mehr reicht, auf eine Dokumentation, die rein gar nichts bringt in solchen Fällen.
Und der Kunde nickt das alles brav ab, und so werden die Haftungen von dem getragen der das meiste Geld hat... den Besitzern.

Aber sich darüber aufzuregen bringt rein gar nichts. Direkt beim ersten Getriebe hätte ich z.B einen Anwalt einschalten müssen, um diesbezüglich Klarheit zu schaffen. Weil bei Motorrädern, anders als bei PKWs gibt es diese meiner Meinung nach noch nicht.
Bei PKW soll es schon richter gegeben haben, die sogar bei niedrigen 6-Stelligen KM-Leistungen unabhängig von Serviceheft und Alter da kein Verständnis für Defekte hatten. Daher sagte ich ja, wäre interessant zu wissen, wo ein Richter die Laufleistung von Motorrädern sieht. Bei PKWs scheinen Getriebedefekte bis 200.000KM zumindest ein direkter Mangel vom Hersteller zu sein.

Aber auch ich habe mir gesagt, ja bei einer 8 Jahren alten Kiste, was soll ich vom Hersteller da noch erwarten, und dann noch kein Serviceheft und Import und sicherlich langer Standzeit was ein ordentlich geführtes Serviceheft eh nahezu unmöglich macht. Aber so ist man halt.. man lässt sich sehr leicht einnullen.
Gruß Ingo
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Re: Getriebeschaden K1200S

Beitragvon killroy » 23.03.2017, 07:34

Ein sehr interessanter Beitrag und wenn ich das so lese, meine K hat nun 31.000 km auf der Uhr und würde dann rein theoretisch in den Bereich kommen, indem die Schäden aufgetreten sind.

Ich komme aus der Windenergie und wir haben dort auch mit großen Getrieben zu tun- die einen halten 10 Jahre und die anderen sind schon nach drei Jahren defekt. Ist immer abhängig vom Standort und natürlich der Wartung...

Daher habe ich auch schon viele viele Gespräche mit diversen Herstellern geführt und war oft auf deren Kulanz angewiesen- denn, wenn ich dem Hersteller einen Konstruktionsmangel nachweisen will, muss ich im Besitz der ganzen Unterlagen und Berechnungen sein. Bei einem Getriebe aus der Windkraftanlage ist dies "fast" unmöglich da jeder sein " geistiges Eigentum" schützt. Wie es sich im PKW / Motorradbereich verhält, weiß ich nicht.

Selbst eingeschaltete Gutachter konnten nicht 100% nachweisen, dass einen Serienschaden vorliegt wenn z.b 3 Getriebe eines Herstellers im gleichen Windpark mit 15 Anlagen mit identischen Schaden ausgefallen sind.

Daher würde es mich wirklich interessieren ob man es im Motorradbereich mal durchführen könnte? Nun weiß ich jedoch auch nicht, wie häufig es wirklich zu Ausfällen an den Getrieben der K 1200 kommt cofus

Man liest ja meist in den Foren nur die Probleme- und wie war das, das negative bleibt meist hängen scratch

Dann wollen wir mal hoffen, das meine K mal nicht davon betroffen ist winkG

Beste Grüße, Marco
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Re: Getriebeschaden K1200S

Beitragvon furby » 02.11.2017, 10:05

Mein Getriebe hatte sich damals bei 16.000 km verabschiedet. Schaltklauen extrem abgelaufen und im zweiten Gang bei mittlerem Durchzug gerutscht. - Keine Kulanz seitens BMW! Da Sportschaltung und und und verbaut war :(
Mit viel Glück einen sehr fähigen Mann gefunden, der mir AT Kupplung, Kardan und Getriebe mit Montage für nen 1000er incl. Material gemacht hatte :D . -- Danke Ingo
Heute mit 56.000 km...... loift 8)
In diesem Sinne....
P.S. Ich glaub bei der K sollte man immer nen kleines Ersatzgetriebe zur Hand haben :lol: :lol: :lol:
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