AndreGT hat geschrieben:Kein Wunder das der Autoreisezug ausstirbt bzw. so gut wie ausgestorben ist.
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Über die Jahre sind die Preise dann in einen Bereich gestiegen, das die ganze Sache für uns
uninteressant wurde.
Moin,
doe oberste Maßgabe seitens der DB war natürlich, daß dieser Zugtyp irgendwie Gewinne einfährt...
Das tat er aber nie, darum wurde das Angebot "outgesourced" und die DB_Autozug GmbH zum Ende der 90er jahre gegründet.
AutoZugfahren war nie "billig", so haben wir 1999 für einfache Fahrt Hamburg - Nantes im Frühsommer 1600 DM für einen PKW und ein kpl. Liegewagenabteil für 4 Leute bezahlt.
Auch damals konnte man seine Reise schon über das Internet planen & buchen. Das Erschreckende, so wie heute auch bei den beiden Nachfolgeunternehmen, sind die heftigen saisonalen Unterschiede in den Preisen. Da sich gefühlt rund 80% aller Fahrten in den Sommermonaten abspielten, konnte da nie von preisgünstig die Rede sein, wer wenig attraktive Tage nutzen konnte, fand nur in Ausnahmefällen echte "Schnäppchen", das Gros war in der unheiligen Allianz aus Hochsaison, Bettenwechseltag und Ferienzeit gefangen.
Dementsprechend auf den Sommer ausgelegt war auch damals schon das Angebot, wer im Winterhalbjahr AutoZug fahren wollte fand von Hamburg ausgehend nur 2 regelmäßige (tgl.) Verbindungen, nach München & Lörrach, vor. Von den üblichen Skifahrten mal abgesehen (da gab es zu bestimmten Zeiten natürlich auch Hamburg - Kempten oder wieder nach Villach...).
Betriebswirtschaftlich schon ein Problem, ganzjährig Wagen-Material vorzuhalten, dieses aber nur saisonal nutzen zu können (das Personal stammte weitgehend aus dem DB-Pool)
Den angeblichen "Todesstoß" für das Unternehmen versetzt haben soll allerdings der veraltete Autotransportwagenpark, die angeblich ihre technischen Fristen erreicht hätten und hätten umfänglich modernisiert, bzw. eine Ersatzbeschaffung anstand...
Genau darauf aber hatte die Firma so gar keine Lust, die Bilanz noch weiter in die roten Zahlen rutschen zu lassen...
Die Paradestrecke von DB-AutoZug war der Syltshuttle, da fahren die richtige Gewinne ein, wie schön, wenn es den Ballast der sonstigen Strecken nicht mehr geben muß.
Die Bahn hat dort mit allen (juristischen) Mitteln versucht, die Nutzung der Verladeanlagen durch private Verkehrsbetreiber zu unterbinden, was aber nicht gelang. Seitdem ist dort nur noch DB-Fernverkehr der Betreiber...
Interessant, daß offensichtlich ein Teil des Fuhrparks dann an die ÖBB und das private Unternehmen BTE veräußert wurde...
Da fahren die Autotransportwagen weiterhin (doch nicht soo reif für den Schrott?), deren technische Höchsgeschwindigkeit von 160km/h haben die ohnehin nur selten ausgenutzt, meist waren ja Ankunftzeiten ab ca.8h geplant, so daß die nachts eher langsam und mit "Zwangspausen" auf irgendwelchen Bahnhöfen für 1-2h stillstanden.
Allerdings hab ich es nie miterlebt, daß damals Fahrzeuge aufgebrochen wurden, aber in der heutigen Zeit ist alles möglich...