von Chucky1978 » 10.09.2020, 03:29
Sofern kein Schaden in der Mechanik ist, würde ich auf Anlenkung oder Kupplung tippen. Ohne näher zu prüfen also ein Schuss ins Blaue.
Mit Kupplung ist nur das Trennverhalten erstmal gemeint. Wenn der Leerlauf sich bei abgestelltem Motor "leicht" finden lässt, könnte es genau daran liegen. Aber selbst ohne zu trennende Kupplung sollte sich der Leerlauf finden lassen, also auch alleinig an einer schlecht trennenden Kupplung würde es auch nicht unbedingt liegen, könnte aber den Effekt des Fehlers verstärken.
Ansonsten aber auch selbst dann könnte es daher an der Anlenkung selbst liegen, das hier etwas Schwergängig, oder falsch eingestellt ist bzw man selbst zu "grob" schaltet. Ohne zu prüfen da pauschal was zu sagen ist schon etwas schwer.
Das mit der Anzeige im Display kann wiederum mechanisch durch dieses Problem verursacht sein, oder auch elektrisch durch falsche Einstellung/Dreck/Verschleiß. Pauschal könnte man tatsächlich sagen, wenn der Gangpotie intakt ist, kann es tatsächlich sein, das die Schaltwalze/Schaltklaue betroffen ist, und der 1. Gang nicht richtig eingelegt wird und dies nur auf "nachdruck" passiert, das hier was verbogen/verschlissen ist.
Ich persönlich würde erstmal die äußere Mechanik kontrollieren, also die Schalthebelanlenkung, ob diese Spielfrei und richtig eingestellt ist. Dann den Gangpotie evtl. neu anlernen (wegen der Ganganzeige), und wenn das nicht hilft, würde ich tatsächlich das Getriebe öffnen wenn es so schlimm ist, und die innere Anlenkung zusammen mit Schaltgabeln und Schaltwalze kontrollieren.
Wenn ich jedoch den Leerlauf rein bekomme, und es nur um "Gefühl" geht um diesen einlegen zu können, auch wenn es ein zweimal umschalten bedeuten würde, würde ich auch wieder persönlich nix machen, sondern es so hinnehmen, da die Sache sonst schnell recht teuer werden kann, ohne das es was bringt was man da reinsteckt. Da selbst bei neuen Getrieben hat man dieses Phänomen auch gerne oder recht schnell wiederkehrend meiner Erfahrung nach.
Zumindest ich habe ein Problem bei einem Kasettengetriebe, was auf der Werkbank nur noch einseitig gelagert ist, hier wirklich genau auf Leichtgängigkeiten usw prüfen zu können. Prinzipiell würde es schon ausreichend, wenn ein Gegenlager nur minimal aus der Toleranz ist, um die Mechanik einen kleinen Tick hackelig zu machen, aber das heißt bei der K1300S jedoch auch zeitgleich -> neues Getriebe, weil es mit den Einzelteilen so eine Sache ist, von den Schaltgabeln mal abgesehen.
Daher meine persönliche Meinung speziell bei der K1200 K1300. Wenn man noch fahren kann, und den Leerlauf tatsächlich noch irgendwie einlegen kann, ohne sich selbst oder andere zu gefährden, einfach fahren bis nix mehr geht. Wenn ich den Leerlauf natürlich gar nicht mehr rein bekomme, egal was ich mache, dann wird die Sache zu Gefährlich, und das Getriebe muss im Zweifel neu, spätestens wenn der TÜV-Prüfer den Leerlauf nicht mehr rein bekommt, und die kennen diese Probleme auch, und lassen die Kirche gern mal im Dorf, wirds Zeit sich darum zu kümmern.
Gruß Ingo