Widerstandstuning BMW ??

Die technische Seite der K 1200 R + K 1300 R im Besonderen.

Widerstandstuning BMW ??

Beitragvon der-Buschi » 18.04.2009, 18:54

Habe folgenden Text gefunden ... was hat es den damit auf sich ?

Low Budget Tuning

Durch die BMW-Szene geistert schon länger das Stichwort vom Widerstandstuning. Es geht dabei um die Frage, ob ein Widerstand am Lufttemperatursensor der Einspritzung die Leistung erhöhen kann. Die Meinungen der Fachleute gehen weit auseinander. Einige behaupten, es würde überhaupt nichts bringen oder die Leistung sogar reduzieren, andere berichten von phantastischen Ergebnissen.

Zunächst kurz ein paar theoretische Grundlagen: Ein Motor braucht ein bestimmtes Gemisch aus Luft und Benzin, um effektiv zu arbeiten. Da kalte Luft eine höhere Dichte als warme hat und mehr Sauerstoffmoleküle enthält, überwacht ein Sensor die Temperatur der Ansaugluft und meldet sie ans Steuergerät. Dieses passt daraufhin die Einspritzmenge an. Nun ist es aber so, daß moderne Motoren wegen der Abgasvorschriften in weiten Bereichen relativ mager, also mit einem geringen Benzinanteil im Gemisch laufen. Eine etwas fettere Abstimmung erhöht zwar den Verbrauch und verschlechtert die Abgaswerte - wird aber auch ein paar PS freisetzen. Außerdem läuft der Motor mit dem fetten Gemisch etwas ruhiger, geht weicher ans Gas und wird thermisch weniger belastet. Wenn wir dem Steuergerät mit einer Manipulation des Sensors vorgaukeln, daß er kalte Luft ansaugt, sollte dieser Effekt eintreten. So viel zur allgemeinen Theorie.

Daß es in der Praxis nicht immer ganz so einfach ist, hat mehrere Gründe. Zum einen ändert sich der Widerstand des Sensors nicht linear zur Temperatur, sondern bildet eine Kurve, die vor allem unterhalb von null Grad Celsius stärker ansteigt. Das sollte aber kein großes Problem darstellen, weil unter solchen Bedingungen kaum jemand Motorrad fährt und der positive Effekt des zusätzlichen Widerstands nur etwas geringer wird. Zum anderen bekommen wir es mit der Lambdasonde zu tun, die das Abgas überwacht und das Steuergerät veranlasst, die Einspritzmenge wieder zu reduzieren. Allerdings wirkt sie nur in den Geschwindigkeits- und Lastbereichen, die für die Homologation relevant sind. Dann gibt es noch eine Selbstlernfunktion des Steuergeräts, die dazu führen kann, daß die Einspritzung durch eine Änderung des Kennfelds die Manipulation wieder neutralisiert. Hierzu gibt es aber keine offiziellen Angaben von BMW und über die Wirkungsweise ist fast nichts bekannt. Dazu kommt, dass der Motor mit dem Serienmapping nicht gleichmäßig zu fett oder zu mager läuft, so daß eine pauschale Änderung der Einspritzmenge nicht überall gleich gut funktionieren wird. Vom Bedenkentragen ist aber noch kein einziger Motor schneller geworden, und wie immer gilt: "Nur Versuch macht kluch."

Für den Test hatte uns Lucky aus dem Bremer Tourer Forum eine originale 2006er R 1200 GS zur Verfügung gestellt. Der Temperatursensor ist ein sogenannter NTC-Widerstand, das heißt, daß bei sinkender Temperatur der Widerstand steigt. Er sitzt gut zugänglich in der linken Seite der Airbox. Ein bißchen Plastik weggeschraubt und schon liegt er vor dir.
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Zur Ermittlung des optimalen Wertes hatte ich ein Poti mit einem Einstellbereich von 0 bis 20 K-Ohm besorgt. Ab auf den Prüfstand. Zuerst die Eingangsmessung im Serienzustand. Danach habe ich den Stecker vom Sensor getrennt, das Poti mit den Anschlüssen verbunden und in Schritten von 5 K-Ohm den Widerstand erhöht.

Das Resultat war nicht weltbewegend, aber eindeutig. Das beste Ergebnis haben wir mit einem Wert erzielt, der 10 K-Ohm über dem Originalsignal lag. Ein Vergleich der Drehmomentkurven:

Bild

Die Messungen erfolgten nach DIN an der Kupplung auf einem Amerschläger p4-Prüfstand. Um wirklich aussagekräftige Resultate zu bekommen, habe ich mehrere Gegenmessungen gemacht. Es gab dabei deutliche Streuungen.

Damit keiner was zu meckern hat, habe ich für die Darstellung des Serienzustands ein gutes Ergebnis gewählt und beim Tuningergebnis eine der schlechteren Kurven genommen. (Wir haben bei einzelnen Messungen mit dem manipulierten Sensor bis zu 116 Nm und 105 PS erreicht. Die Serie erreichte maximal 111 Nm und 100 PS) Im Bereich um 7000 U/min gab es auch mit dem Originalsensor häufig leichte Einbrüche, die in andern Läufen wiederum nicht auftraten. Ein Phänomen, das nicht neu ist und eventuell mit der Klopfregelung zusammenhängt. Unterhalb von ca. 4500 Umdrehungen verhinderten die Lambdasensoren ein besseres Ergebnis.

Als Fazit läßt sich sagen, daß das Widerstandstuning allen Unkenrufen zum Trotz funktioniert. Die frohe Botschaft an die Besitzer von Zubehör-Auspuffanlagen: Ich bin mir sicher, daß im Zusammenspiel mit einer guten Tüte und einem durchlässigeren Luftfilter noch einiges mehr drin ist.

Mein Vorschlag zum Nachbauen: Löte einen 10 K-Ohm Widerstand in die Zuleitung des Temperatursensors. Leg parallel dazu ein Kabel, das du über einen Kippschalter im Cockpit unterbrechen kannst. Damit läßt sich der Widerstand wahlweise zuschalten.
Die nötige Arbeitszeit beträgt nicht mehr als eine Stunde und die Materialkosten liegen unter 10 Euro. Billiger kommst du nie wieder an Leistung.
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Quelle : http://www.tuning-fibel.de/motorrad_tun ... gs_wid.php
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Beitragvon OSM62 » 18.04.2009, 19:54

Da müsste man doch glatt mal Versuche mit der K1200S und der K1300S machen.
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Beitragvon Vessi » 18.04.2009, 20:07

OSM62 hat geschrieben:Da müsste man doch glatt mal Versuche mit der K1200S und der K1300S machen.


dann lass uns deine nehmen... :lol:
...107200 tolle km mit der K12s...und nun wird geboxt...Bild
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Beitragvon Bugi » 18.04.2009, 20:08

ist Dreck!


Grüße... Bugi
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Beitragvon Sam'87 » 18.04.2009, 20:13

Das wurde auch schon oft in Boxer-Forum durchgekaut... :roll:
Gruß Frank

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Beitragvon JS » 18.04.2009, 20:16

...igit...was die doch so alles in den mund nehmen :wink:
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