uminoes hat geschrieben:Hallo,
habe mir jetzt diverse Videos und PDF bzgl. des Flüssigkeitswechsels angetan,
weil ich das in der nächsten Woche mal durchführen wollte.
Alle Arbeitsschritte sind für mich logisch und nachvollziehbar, ausser einer!!!!!
Warum werden ständig die Bremssättel demontiert und irgendwelche Dummies eingesetzt?
Wenn ich doch neue oder annähernd neue Belege verbaut habe, oder ein Rückstellwerkzeug montiert habe, kann ich doch diesen Arbeitsschritt überspringen, oder?
Sollte es irgendeine techn. Notwendigkeit haben das doch zu tun, bitte erklärt mir das mal einer.
Danke für Eure hoffentlich zahlreichen antworten.
Mit freundlichen Grüßen uumi
Grundsätzlich ist es "fast" egal. Aber beim BKV ergibt es doch etwas Sinn, wenn es auch vernachlässigbar ist, wenn man weiß was man da tut und wie.
- es wird weniger Bremsflüssigkeit gebraucht, um den Sattel zu durchspülen (praktisch eher unwichtig)
- Der Füllstand kann und wird so auf das exakte Maß eingestellt, was gerade beim BKV wichtig ist einzuhalten, da hier keine wirkliche optische Füllstandsanzeige existiert, die man wie bei regulären Bremssystemen pi mal Daumen anpassen könnte.
Hier gibt es 2 Möglichkeiten die eintreffen, wenn man den perfekten Füllstand "verpasst"
a. zum einen kann eine Störmeldung kommen wegen zu niedrigem Füllstand
b . zum anderen kann und wird zuviel eingefüllte Flüssigkeit dann Gnadenlos über die Entlüftung geleitet, was nicht gerade eine schöne Angelegenheit ist.
(Punkt b. passiert bei mir regelmäßig durch das durchführen nach Hinterhofmethode. Das ist nichts schlimmes, kostet halt nur ein paar ml Flüssigkeit mehr, und etwas (oder eher etwas mehr) Wasser zum abspritzen der Flüssigkeit vom Mopped)
- Rücksteller würden gehen, aber auch wieder nicht. 3 Probleme treten hier auf
a. Das hiesige ABS-System haut weit über 100 Bar Druck auf die Leitung. Das machen nicht alle Rücksteller mit
b. Die Auflagefläche ist nicht immer oder eher selten perfekt bei Rückstellern auf den Bremskolben, so könnte der Bremskolben und/oder Rücksteller beschädigt oder gar verkantet werden usw.
c. Bei der späteren Bremsdruckprobe darf da nichts sein, was evtl. nachgeben könnte, und das ist bei Rückstellern eben nicht gegeben. Wer dieser langsam nachgeben würde bei der Bremsprobe, würde der Test nicht bestanden werden.
(Punkt A und C sind mir hier selbst schon passiert)
Rücksteller kann man bei regulären Systemen durchaus verwenden. Hier liegen im Höchstfall vielleicht um die 30 Bar an, und da muss man recht heftig zuzpacken. Beim BKV sind es >100, und da benötigt man nicht wirklich viel Handkraft. das ist schon eine andere Hausnummer.
Ich benutze auch keine Dummys. Jedoch kommt es bei mir da immer auch zum auswerfen der Flüssigkeit über die Entlüftung, spätestens beim erneueren der Bremsbeläge. Wenn man das weiß ok, aber wenn dies aus heiterem Himmel kommt versaut es einen die ganze Kiste.