Nun, weil wir ( Rainer und ich) nicht mit einer BMW oder sonstigem Krad sondern einem Gefährt der gleichen Marke, dass sich durch der mehr Stauvolumen, mehr Platz für die Passagiere und einer Befreiung von der Helmpflicht auszeichnete ( nein, keine GT) gen Südwesten reisten, um der hohen Kunst des Kringeldrehens zu frönen.
Deshalb erübrigt sich schon mal ein Anfahrtsbericht, den eine Stauanfahrt in der Dose ist so spannend wie ein Fernsehduell der Kanzlerkandidaten verfreundeter...äh befeindeter....äh der SDU und der CDP...nä...egal...war langweilig die Anfahrt. Stau und so...
Unser Hauptaugenmerk lag diesmal auf den BMW Testrides, nicht auf Frankeich und so. Plural deshalb, da wir nicht mit dem PKW auf die samstägliche Vogesentour gehen wollten, sondern stattdessen Samstag und Sonntag die Vorteile des Fahrens auf einem abgeschlossenen Kurs nutzen wollten.
Abends im Hirsch fanden sich schon diverse Mitglieder (aktive, nicht-aktive, gesperrte, entsperrte, usw) verschiedener Foren, die fröhlich und harmonisch die neuesten unwichtigen Dinge intensiv mit- und gegeneinander besprachen.
Deutlich wurde hier schon der massive landsmannschaftliche West – Südgefälle, insbesondere in kommunikativer Hinsicht.
Unserer Freunde aus der Umgebung der Ruhr und des kargen Münsterlandes wissen doch immer das Gespräch an sich zu reißen, dies am besten gleichzeitig, so dass dem eher ruhigen Süddeutschen dann doch irgendwann nur die Flucht ins Schlafgemach übrig bleibt, bevor dieses Stimmenwirrwarr ernsthafte Schäden hinterlässt.
Während am Samstag Paolo seine Lieben um sich sammelte und man sich als wilde 13 in die von Hügelsheim benachbarte Bergwelt des befreundeten Franzosenlandes aufzumchen, zogen es Rainer B und Jo Ducless vor, Herrn Albin K mit seinen Streitern aufzusuchen um eine Portion verstärktes Kreis fahren auf sich zu nehmen. Das Wetter ist fein, bedeckt, leicht neblig, aber trocken. Also ziemlich gut.
An Material stellte man uns aus dem Hause BMW eine Anzahl gräulicher KS mit umgebogenen Rückspiegeln (weiß der Henker, warum bei allen anderen Motorrädern alle Spiegel, Blinker und Gedöns abgebaut werden und bei der KS nicht nur die Spiegel nicht abgebaut werden, sondern dieses ansonsten eher schöne Krad sogar mit Gepäckbrücke auf den Kurs geschickt wird), KR der neuesten Generation, HP, sowohl Megamotos als auch 2 und die nette kleine F 800 R.

Das übliche Procedere der Einschreibung, Fahrerbesprechung erspare ich Euch.
Samstag fahren bedeutet 3 Turns Vormittag, 3 Turns Nachmittag.
Was soll ich sagen? Ich habe mir gesagt, „Johannes“ – ich sag Johannes zu mir und nicht Jo – also „Johannes“ hab ich gesagt, „ wegen Hausbau und so und überhaupt weil es gesünder und umweltschonender ist fährst du schön gelassen und nicht so schnell!“ das hab ich gesagt.
Im ersten geführten Turn hab ich das auch gemacht (durfte ja auch nicht überholen). Im 2. Turn, zwar geführt, aber mit fliegendem Wechsel hinter dem Instruktor (Jürgen Fuchs!),
wurd es schon angenehmer, nicht zu schnell, aber schon nett.
Als dann freies Fahren angesagt war, konnte ich mich nicht mehr genau daran erinnern, was ich mir gesagt hatte.
Ich habe mich, von einem Turn auf der KS, an diesem Tag auf die HP2 und die „kleine“ KR, die F800R, konzentriert. Megamoto ist nicht so mein Ding, machen sich auch zu viele lang mit dem Teil, und KR und KS gehören für mich vom Gewicht eh nicht auf den Rundkurs.
Zur HP2: eine ganze Reihe Fahrer haben die HP2 nach ein paar Runden wieder hingestellt und sie als nahezu unfahrbar bezeichnet, für mich ein ausgezeichnetes Kringelinstrument. Sehr zielgenau, ausreichend motorisiert und wenn man mit dem Lastwechsel umzugehen weiß, ein extrem feines Gerät. Abgesehen von zwei RRs, mit Sicherheit das schnellste Gerät auf dem Kurs. Tja, so unterschiedlich sind Menschen.
Die kleine „ F800R“ aber hat mir am meisten Spaß gemacht. Klar, auf der Gerade hat man schnell den Anschluss an die Großen verloren, im Micky Mouse Teil des Kurses aber den wieder mehr als Wett gemacht. Ein wenig Fahrrad mit 86 PS Hilfsmotor. Total easy, total spaßig das Teil und im Endeffekt – zumindest auf dem Kurs – sehr schnell. So ein Teil in den Alpen und die Jungs mit den großen Krädern müssten viel weinen.

Leider gab es mal wieder ein wenig Kleinholz (Kleinblech, Kleinplastik…..), dass die Instruktoren mal wieder zu einem Rundumschlag gegen die versammelte anwesende zahlende Kundschaft verführte, so dass der erste Nachmittägliche Turn mal wieder geführt wurde. War ok, nach einem guten Essen lass ich mich gerne mal ein wenig treiben.
In den Turns 5 und 6 ging, wenn ich mich recht entsinne, alles glatt. Rainer und ich kommen in der roten Gruppe….ich sag mal…ganz gut zu recht...
Gegen halb 5 haben wir unseren Job gemacht, sind verschwitzt, aber vorbereitet auf den morgigen Sonntag, an dem wir ja Gesellschaft auf der Strecke von nahezu unzähligen Forumstreibern bekommen werden.
Abends werden wir von den Erzählungen der Frankreichfahrer beglückt, begrüßen die letzten Ankömmlinge, verzehren in der Mehrzahl Angus Rind mit Pfeffersauce medium gebraten, trinken im Schnitt überraschend wenig Alkohol und begeben uns zwecks Erholungsschlafs in die LUK nahen Hotels.
Renntrainings, auch Testrides, heißt für den gemeinen Teilnehmer den Tag zu nutzen. Um 7 Uhr frühstücken, um kurz vor acht einschreiben, um halb neun Fahrerbesprechung.
Wetter war trotz anders lautender Wetterberichte traumhaft, wenn auch insgesamt ein wenig zu warm.
Im Gegensatz zum Vortag war diesmal das Forum allgegenwärtig.
Es waren gemeldet,
- in der roten Gruppe: Achim de Henner, Andy der sprühende Funkengott, Paolo mit Heimspiel, Kuhtreiber aus dem Exil zurück, Wolfe, Meister Hase, Rainer Bruno, derHWA Rainer und ich bin auch noch mitgefahren.
- in den anderen Gruppen haben Werner München, Valensino,Oliver, Stealth, Topperharly, HWA Philipp, Blackbox, Mad-Mike und db die Sache vorangetrieben.
Hoffe, habe keine aktiven von gestern vergessen.
So, was soll ich Euch berichten, Ihr Daheim und Sonstwo gebliebenen?
Vom Kribbeln vor dem Start, hervorgerufen durch eine Mischung von Nervosität, Vorfreude und je nach Geschmack einer ordentlichen Dosis Angst, die manche auch Respekt nennen?
Oder von unseren treuen Fans, die teilweise noch im letzten Jahr mitfuhren, aber nun das Schicksal nicht weiter herausfordern wollten?
Den RRs der Instruktoren, die ganz offensichtlich höllisch schnell sind und wo ich schon mal gespannt bin, wie der ein oder andere mit so einem Teil im Alltag zu recht kommt.
Nee, ich sach nix.
Mir hats eigentlich sehr gut gefallen, die Turns liefen gut, ich war zügig aber gefühlt unspektakulär unterwegs.
Eigentlich, weil es an diesem Tag viel Kernschrott gab und daran waren wir nicht ganz unbeteiligt.
Nachdem ich am Vortag schon ausgiebig unterwegs war, Vormittag gefühlt sehr gut unterwegs war, die Sonntagsmittagsspause zu lang war, vor allem aber durch die hohe Anzahl von Abflügen hab ich mich am Nachmittag auf die Rolle des Beobachters beschränkt.
Zu den Abflügen sag ich wie üblich nix.
Gegen halb fünf brachen wir mit etwas zwiespältigen Gefühlen wieder nach Süden auf, auf der einen Seite schön mal wieder mit netten Leuten zusammen gewesen zu sein und zusammen Motorradfahren at its best erlebt zu haben aber auf der anderen Seite auch miterlebt zu haben, wie kleine Fehler schnell gewaltige Folgen haben können. Im Straßenverkehr hätte keine der Abflüge passieren dürfen.
Diesmal blieben die Folgen überschaubar – möge dies auch in Zukunft so bleiben.
Ich hoffe, dass wir uns am LUK oder auch einer anderen Strecke mal wieder zum fröhlichen Angasen treffen, denn es gibt wohl nichts, was mehr Spaß auf diesen Zweirädern macht – meine ich zumindest!
Gruß Jo
