bt20 und nasser bitumen

[Ralle]

... mir geht´s bei Regen genauso - wie offensichtlich sehr vielen hier. Lieber langsamer - und wenn der Grip passt wieder Gas geben.

Das größte Problem sehe ich im "Verkrampfen" wenn die Straße naß ist. Im MAi war ich Richtung Süden unterwegs. Von Lienz bis Bozen hats nur geregnet - teilweise sehr heftig. Übers ganz WE warens bestimmt 600 km im Regen. Ich hab dabei die Erfahrung gemacht, dass ich lockerer wurde und damit auch etwas schneller - was aber nicht das Ziel war!

Damit will ich sagen, dass die Reifen (vor allem der mpp) mehr können als unser Kopf - gottseidank ist das so Wichtig ist aber vor allem "locker bleiben" siehe auch Bernt Spiegel, "Die obere Hälfte des Motorrads"

Hohe es geht nicht um entspannt oder verkrampft. Wenn Du die richtige Bitumenstelle triffst fliegst Du ganz entspannt ab.
Gegen das Zeug hilft kein Reifen der Welt.

Ich hatte damals sogar das Zeug vorher gesehen, Kupplung gezogen und Bremse losgelassen. Es waren also weder Antriebs- noch Bremsmoment im Spiel.

[hohe]

Wenn Du die richtige Bitumenstelle triffst fliegst Du ganz entspannt ab.
Gegen das Zeug hilft kein Reifen der Welt.

...das ist überhaupt kein Thema, da bin ich absolut deiner Meinung - ich würde da sogar auch noch die Fahrbahnmarkierung dazuzählen.

Meine Aussage betraf das "zurückhaltende Fahren im Regen". Da ist es besser, wenn man es schafft, trotz der Straßenverhältnisse "entspannt" zu bleiben - du bist definitiv sicherer unterwegs - ungeachtet natürlich von Bitumenflecken...

[hadi]

Muß doch noch einmal ein paar Zeilen schreiben.

Wir die hier unseren "Senf" zu "Regenschleich und Co" gegeben haben,

sind wahrscheinlich nicht die Zielgruppe die Herbert warnen wollte, denn

uns ist die Problematik mehr als bewust und wir handeln auch danach.

Beim Fahrsicherheitstraining wurde mir gesagt, das ich bei meiner

Fahrweise bei Regen nur 30 % der Reifensicherheit ausnutze.

Wir fuhren in der Gruppe mit ca. 80 -90 Landsträßchen, Laub und Blüten-

anschwemmungen und Äste jede Mänge auf der Fahrbahn, es regnete

natürlich wie Sau - nicht meine Welt, das war mir einfach zu schnell.

Den meisten war es zu schnell, aber keine außer mir sagte etwas dazu.

Meiner Meinung nach Übungsziel verfehlt !

Das jährliche Training habe ich für dieses Jahr gestrichen.

Noch einmal kurz zu Reifen : hatte auf meiner GT / BJ. 2004 den Z 4

und später den Z 6 drauf, es waren Welten. Das gängeln des Hinterrad

war einfach weg, das erste mal mit Reifen unterwegs die mir eine gewisse

Sicherheit gaben, kein wegschmieren mehr und v. a.

Bei der jetzigen GT / Bj. 2006 ist der B 20 org. drauf, meine Einschätzung

liegt zwischen Z 4 und Z 6. Werde in den nächsten Tagen neue brauchen

und bin noch unentschlossen.

Dieter

aus PF

[herbert_r]

hallo,
ich hätte nicht gedacht, das soviele regenschleicher rumschleichen ich sag aber immer, lieber zuspät als nie ankommen.
ein bekannter von mir treibt seine duc heftigst über die strassen. deb habe ich auf das fahren bei nässe angesprochen. er meinte: wenns a zeitlang rengt, dann kannst fast fahrn wie auf der trockenen strasse.
naja wenns spass macht...

[Al_K_Seltzer]

...bitumenflickwerk ... kann mir einer die hoffnung geben, dass das mit dem michel pr2 erträglicher wird.

Moin. Tatsache ist ja, dass mehr oder weniger blanker Bitumen je nach Wetter unterschiedlich glatt ist: während er trocken bereits nur noch ca. ein Drittel der Haftung von normalem Asphalt besitzt, entspricht der Reibwert von nassem Bitumen dem von Glatteis oder nassem, rostfreien Stahl (Reibbeiwert µ=0,1-0,2*). Deshalb kann es gerade bei Nässe zu einem plötzlichen Reibwert-Sprung kommen, sobald die Reifen vom Asphalt auf die Bitumenfläche wechseln.
Die Experten sprechen hier vom "Glatteis im Sommer"

Wie Ralle ja auch schon angedeutet hat (s.o.), wäre es eine Illusion anzunehmen, dass irgendein Reifen dieses grundsätzliche (reifenunabhängige) Problem von Bitumenstellen "erträglicher" machen könnte ... unter solchen Bedingungen wäre der MPR2 genauso hoffnungslos überfordert wie irgendein Holzreifen. Bei nassen Bitumenflicken hilft nur zweierlei: extrem aufpassen und schön oben bleiben

Gruß, Friedrich

*) zum Vergleich:
auf trockenem, rauhem Asphalt gilt µ=1,0-1,1
bei Nässe sinkt die Haftung auf etwa µ=0,5
bei Eis sogar bis auf 0,1-0,2

[herbert_r]

hallo friedrich,
das es keinen reifen gibt, der die reibung aufrechthalten kann ist mir klar. aber so einen krassen rutscher hatte ich nochnie.
zur zeit bin ich eh durch die viele arbeit und den vielen regen vor rutschern gefeit

[bo_biker]

Ich hab nun auf meiner knapp 11tsd. km drauf und bin mit dem Reifen mehr als unzufrieden. Ich bin sicherlich auch einer derer, die im Regen schleichen, aber wenn dir nach dem Ampelstart bei nicht durchgezogenem Gashahn der Arsch wegschmiert, ist das ein AHA-Erlebnis der besonderen Art. Mir wurde nun der Z6 empfohlen, ich werde ihn in der nächsten Woche vermutlich aufziehen lassen, wenn es grad mal nicht regnet.

[Detlef]

nenne mir einen Reifen, der das nicht macht

[Raceman]

Servus miteinander,

So ein kleines Erlebnis erzählt:

Nach einer wunderschönen Tour gestern mit Valensino,bin ich auf dem nach Hause weg in starken Regen gekommen,so auf einer kleinen Landstraße,mit unzähligen Bitumenstreifen neu aufgepeppt, eine leichte links Kurve,ganz vorsichtig kaum Schräglage also fast aufrecht,ein wenig vorsichtig Gas gegeben und schwupps hats mich hinten fast 1 Meter versetzt und das ist schon eine Menge ....meiner Meinung nach man kann gar nicht vorsichtig genug sein bei nasser Straße....und Bitumen meiden!Nur wenn so viele da sind das nicht mehr drum rum kommst , was willst te tun?

Raceman

[usfreak]

Hallo,

der BT020 ist eine Katastrophe bei Nässe!!!
Am letzten Freitag in die Dolomiten gefahren und bei Kempten in einem Kreisverkehr das Motorrad weggeschmissen.

Der Ausrutscher kam ohne jegliche Ankündigung.
Weder gross Gas gegeben, noch grosse Schräglage.

Ebenfalls das Versetzen des Hinterrades bei Bitumen eine Katastrophe.
Bin die letzten 30 Jahre nicht mehr auf dem Boden gesessen, war mal ein ganz neues Gefühl.

Dieser Reifen kommt bei mir mit Sicherheit nie mehr drauf.


Gruss

Fred

[Ebbi]

Hi Fred,

dieser Thread sollte einen hohen Erinnerungswert behalten. Die Schilderungen von Herbert_r, von Ralle und von Dir zeigen deutlich, welche tückischen Auswirkungen diese Bitumenstreifen, -flicken, -flecken etc. haben können. Ich hoffe, dass Dir, Fred, nichts weiter bleibt als der Schreck im Nacken. Was ich aber fast nicht glauben kann. Was machen Deine Knochen? Was macht Deine neue GT ? So´n Abwurf kann doch nicht folgenfrei bleiben.
Mit den Bitumentücken muss ich täglich leben. Ich habe zwei kleine Kehren bis zu meiner Haustüre. Wohne auf dem Aarberg in Waldshut. Da laufen diese Streifen förmlich vor einem her. Nebeneinander, übereinander, kreuz und quer. Ein größeres Teilstück ist in diesem Sommer neu asphaltiert worden. Na wenigstens das. Selbst mit dem Fahrrad kann man nicht entspannt die steile Abfahrt genießen.
Die Bitumenflecke sind ja nicht nur im Regen eine echte Gefahr. Bin schon im Hochsommer wegen Sonnenaufweichung auf den Dingern weggeschlinzt. Ich fahre noch einen Silver-Wing mit kleineren Reifen. Na hallo. Das will ich nicht mit meiner GT erleben.
Alsooo, ich hoffe, wir können diese Tücken immer erfolgreich umfahren.

Gruß aus dem Badischen Ebbi

[usfreak]

Hi Ebbi,

mir selbst ist nichts passiert, noch nicht mal ein paar blaue Flecken habe ich.Das ganze ist bei relativ geringer Geschwindigkeit passiert, nämlich beim durchfahren eines Kreisverkehrs.
Einen gewaltigen Schreck habe ich allerdings schon bekommen, bei unserer Weiterfahrt hatte ich bei Nässe immer ein ungutes Gefühl was die Reifenhaftung betrifft. Ich fuhr entsprechend steif durch die Kurven.
Am Motorrad ( 5 Monate alt ) entstand ein Schaden von 1400€.

Wie schon gesagt, 30 Jahre nichts und dann das mit der BMW.


Gruss

Fred

[Ebbi]

Hi Fred,

1.400 € sind viel Holz für eine böse Erfahrung. Aber gar nichts gegen schmerzende körperliche Auswirkungen, die schlimmer sind als blaue Flecken oder nur leichte Abschürfungen. Ich gehe mal davon aus, dass Du die richtigen Klamotten getragen hast.
Dennoch scheint mir ein 1.400 €-Schaden bei einem Sturz einer fast neuen GT eher noch als ein geringer Schaden vorzukommen.
Manche Umfaller können teurer werden. Da hast Du noch Glück im Pech gehabt.
Ich muss jetzt noch durch die Bitumenstreifen und -flecken runter nach Waldshut. Mit ´ner 1200 GS als Werkstattersatzmopped. Bis dann...

Gruß Ebbi

[usfreak]

Hi Ebbi,

bekleidet war ich mit einer Lederkombi und drüber eine Regenkombi.
Ansonsten Handschuhe und Stiefel.

Das Motorrad hat keine mechanische Schäden oder Brüche, sondern die Verkleidung, Koffer, Lenkerende sind halt abgeschliffen und müssen somit ersetzt werden.


Gruss

Fred

[Ebbi]

Doppelkombi = doppelte Sicherheit.

So bekleidet wurde ich 1981 bei strömenden Regen in Montpellier, Südfrankreich, von meiner damaligen Yamaha XS 650B abgeworfen. Mopped hatte Lenkkopflagerschaden und ein defektes Vergasergestänge und ich nicht mal blaue Flecken. Es war wie auf einer Rutschbahn........, so glitt ich über die nassen Pflastersteine. Nicht mal die Regenkombi (Jeantex) hatte eine Schaden.
Also...., ..... hast Du halt nicht nur pur Schwein gehabt. Hast auch was getan, für Deinen Schutz. Vorsorge ist der beste Schutz. Mit Turnschuhen und T-Shirt hättest Du anders ausgesehen.

Bevor ich den Schlüssel umdrehe, habe ich mein Mopped-Dress an. Schuhe und Handschuhe, Hose, Jacke und......, logisch...., Helm. Alles Mopped-Schutz-Klamotten. Für mich ist das ein MUSS.
Der Onkel einer Bekannten von mir wollte während eines Strandurlaubes an der Ostsee nur mal eben ein Eis von der Eisdiele holen. Eben mal nur so......, schnell und ohne Helm. Er kam nie wieder zurück. Seitdem ist die Gute auf kein Mopped zu kriegen. Nicht mit Geld und guten Worten.

Bis dann....., Ebbi