Rätsel Teil 2

Die Technik im Besonderen.

Rätsel Teil 2

Beitragvon martin1200 » 03.02.2006, 13:10

Hier die Folge der ersten Rätselfrage: Die Ventile sind krumm, weil sich die Nockenwelle nicht mehr weiter gedreht hat. Das will ich aber gar nicht wissen, sondern ich will wissen, warum die Auslassventile (mit Ausnahme des dritten Zylinders) verschieden gefärbt sind. Hoffentlich sind Thermodynamiker unter uns!
An was liegts?

Schaut Euch das Bild an:

[img=http://img202.imageshack.us/img202/5377/bmw297eh.th.jpg]


Martin
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Beitragvon hotti » 03.02.2006, 14:30

...meiner Meinung nach liegt die unterschiedliche Färbung am unterschiedlichen Temperaturniveau der Ventilgruppen. Die großen Einlass-Ventile werden durch die Frischgaszufuhr gekühlt, wohingegen die kleinen Auslassventile ständig von heißen Abgasen umspült werden und demnach auch ein höheres Temperaturniveau einnehmen. An den "kühleren" Einlass-Ventilen kondensieren sozusagen die Rußpartikel der Abgase, daher die dunklere Färbung. Der dritte Zylinder ist in der Regel der am thermisch höchst belastete Zylinder , die Tendenz der Farbe ist ja auch hier zu sehen, jedoch etwas geringer ausgeprägt. Meiner Meinung nach ein normales Farbenbild aller Zylinder...

Bikergrüße Hotti
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Beitragvon martin1200 » 03.02.2006, 14:35

Ich meine eigentlich den Unterschied der Auslassventile eines Zylinders untereinander. Das die Ein- und Auslassventile unterschiedlich aussehen ist schon klar.
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Beitragvon tomlang » 03.02.2006, 16:31

Hallo Martin,

Meine Vermutung als Laienschrauber: die Auslässe von 1,2 und 4 hatten ungleiches Ventilspiel - die helleren (= heißeren) weniger als die dunkleren.

Wieso ist eigentlich die Nockenwelle gebrochen, ich dachte, genau dieses Thema hätte doch im Herbst 2004 zum Rückruf aller K1200S geführt?

Freundliche Grüße von Thomas
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Beitragvon martin1200 » 03.02.2006, 18:55

Hallo Thomas,
die Nockenwelle ist gebrochen, weil der Typ, dem der Motor früher gehörte, unsanft auf die rechte Seite gefallen ist, und sich der Schacht der Steuerkette dadurch etwas verengt hat. Außerdem ist noch der Kupplungsdeckel beschädigt. Sonst ist alles ganz und hat bei Ebay 401 Euro frei Haus gekostet. Da irgendwann mal die Garantie abgelaufen sein wird, hab ich mir das ganze mal als Ersatzteillager zugelegt. Mit etwas Arbeit kann man den Motor aber auch wieder hinkriegen. (Zylinderkopf schweißen, neue Auslassnockenwelle, 4 Ventile, ein Zylinderkopfdeckel und ein Kupplungsdeckel und -nehmerzylinder)

Das mit den ungenauen Ventileinstellungen habe ich mir auch gedacht, unten folgt noch ein Bild der beiden krummen Einlassventile aus einem Zylinder. Diese sehen für 1700 km Laufleistung doch sehr unterschiedlich aus. Vielleicht sollte man die Ventile einfach mal kontrollieren und evtl. einstellen.

Bild

Desweiteren waren nach Demontage des Zylinderkopfdeckels, der noch nicht geöffnet worden war (kann man an der Dichtmasse im Bereich der Wasserpumpe erkennen, die noch fest geklebt hat) drei Schrauben der Nockenwellenbrücken locker! Wenn die mal ganz abgegangen wären, hätte ja auch was kaputtgehen können.

Möglicherweise ist ja auch in anderen Motoren was locker?

Nach der Demontage ist mein Vertrauen in die Technik der K nicht unbedingt größer geworden.

Martin

Für das Foto der Ölablassschraube letzte Woche, habe ich natürlich meine S nicht in den Schnee gelegt :lol: :wink: , habe den Motor aber erst an diesem Tag bekommen, sonst hätte ich eher Bescheid gesagt. Wer noch irgendwelche Fotos haben möchte, die ich machen kann ( die Kurbelwelle baue ich nicht aus) soll sich melden.
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Beitragvon martin1200 » 05.02.2006, 20:41

:?: Hallo, redet Ihr nicht mehr mit mir :?:

Ich habe jetzt noch mal nachgeschaut, bei allen Einlassventilen ist in Fahrtrichtung rechts das Ventil voll Ölkohle, das linke sieht neuwertig aus. Wohlgemerkt auf der dem Brennraum abgewandten Seite!
Es muß doch hier einer mitlesen, der mir das erklären kann!
Bei den ausgebauten Ventilen habe ich nicht darauf geachtet, ob es das rechte oder das linke war.

Die Auslassventile sehen auf der Auspuffseite alle gleich aus. Da sind die Unterschiede im Brennraum größer.

Mich würde wirklich interessieren woher das alles kommt.

Martin
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Beitragvon kuhtreiber » 06.02.2006, 12:10

martin1200 hat geschrieben::?: Hallo, redet Ihr nicht mehr mit mir :?:
schnippschnapp


Näh Martin, du hast uns veräppelt :shock: Maschine in den Schnee gelegt? Ja näh ist klar :wink:

Aber bei deiner Frage kann ich dir nicht wirklich weiterhelfen. Und so viele Mechaniker haben wir hier auch nicht, oder?

Gruß
kuhtreiber
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Ducati Multistrada 1200

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Beitragvon goofy36 » 06.02.2006, 13:13

Hallo Martin 1200

die einzige Erklaerung die ich mir vorstellen kann ist folgende.

Da es so gut wie keine lineare Stroehmung im Ansaugkanal gibt
( will man ja auch nicht wegen der Gemischbildung ) erfaehrt das Gemisch
einen Drall beim einstroehmen in den Zylinder. Wenn man jezt davon aus geht das die Ventilschaftabdichtung i.O. war kann nur durch den kalten Motor
/Ventile etwas Oel mitgerissen worden sein was sich an der ersten heissen Stelle niederschlaegt und hier Oelkohle bildet da die Temperatur fuer eine Verbrennung nicht hoch genug ist. Das Ventil auf der anderen Seite ist sauber, weil kein Oel mehr vorhanden ist ( oder nur ganz wenig ) was
Oelkohle aufbauen kann. Eine andere Erklaerung waehre ein leichtes
Rueckstroehmen des Gemisches waehrend der Ventilueberscheidung mit den gleichen Folgen. Welches von beiden es hier ist ?????
Ich tippe hier auf das Zweite!!
Also nicht im so oft im niedrigen Drehzahl und Lastbereich fahren, sondern auch mal den Hahn aufreisen. Dadurch wird auch die Oelkohle an den Einlassventilen verbrannt.

Gruss Gordon
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Beitragvon tomlang » 06.02.2006, 16:51

Halo Martin,

Du schriebst so nett "Vielleicht sollte man die Ventile einfach mal kontrollieren und evtl. einstellen" - ich hatte wegen des Ruckelns auch schon mal daran gedacht, war aber sehr ernüchtert, als ich in der Rep-ROM las, dass dazu der halbe Ofen auseinandergerissen werden muss.

Aber Gordons Erklärung hat was Logisches und wäre geeignet, uns das Vertrauen in die Sorgfalt der Berliner Motorenmontage wiederzugeben.

Freundliche Grüße
Thomas
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Beitragvon Tommi » 06.02.2006, 20:41

Thomas, mach dir keinen Kopf deswegen, bei dir verschwindet die Ölkohle spätestens in zwei Wochen von alleine :D

Thomas
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Beitragvon martin1200 » 06.02.2006, 22:53

Hallo Gordon, Hallo Thomas

Gordon hielt seine Lösung 2 für die wahrscheinliche, aber dann müßte er erklären, warum immer nur eines der Ventile mit Ölkohle bedeckt ist.
Die Lösung 1 halte ich persönlich für etwas abwegig, da z. B. die Zylinder 1 (2) und 4 (3) genau spiegelverkehrt aufgebaut sind, wenn es an irgendwelchen Verwirbelungen liegt, müßten die ja auch spiegelverkehrt zueinander sein.
Da könnte man auch sagen, der Besitzer des Motors hat immer nur Rechts- oder Linkskurven gefahren. (Gordon, ist nicht böse gemeint)

Besser würde mir gefallen, daß die Ventilschaftdichtungen der jeweilgen Ventile undicht waren. Vielleicht hat ja die Reindrückmaschine (wenns so was gibt 8) ) einen Schaden gehabt?


Vielleicht gehe ich am Mittwoch mal mit dem Zylinderkopf zu unserer Niederlassung und frage mal die Meister ihres Faches!

Das Ventileinstellen ist gar nicht so schlimm (In meiner GS550 von 77 mußte man Scheiben austauschen, um aufs richtige Ventilspiel zu kommen, bei S und R sinds die Halbkugeln, Bei S und R muß man dazu allerdings die Nockenwellen ausbauen - es lebe der Fortschritt - ).
Wenn Du der Arbeitsanweisung der Reprom folgst, denke ich, hast Du das in einem Tag geschafft. Außerdem kannst Du sicher sein, daß danach keine lockeren Schrauben, die noch keiner gesehen hat irgendwo aufs rausfallen warten.
Einen Tag dauert das, weil man sich ja von BMW die benötigten Halbkugeln holen muß. Wenn dann nach einem Probelauf etwas nicht passt, braucht man vielleicht andere. Aber jetzt ist ja noch Winter, und wenn die Meister die Ölkohle auf verschieden eingestellte Ventile zurückführen sollten, mach ich das bei meiner S
Ich werde euch auf dem Laufenden halten.

Martin
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Beitragvon goofy36 » 06.02.2006, 23:13

Hallo Martin1200

Da es sich bei einem Motor, ganz einfach gesagt, um ein Luftverdichter handelt muss man das ganze System betrachten also die Ansaugschnorchel
und den Luftfilterkasten. Das es sich um ein Schwingendes System
( Luftbewegung ) handelt ist es nicht gesagt das gleicher Zylinderaufbau
auch gleiche Luftbewegung verursacht.
Von der Kuehlwasser/Waerme Verteilung und der Oelkuehlung will ich erst gar nicht anfangen - auch gleich ????

Gruss Gordon

P.S. Der BMW Meister kann da sicher nicht helfen wenn denn nur BMW
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Beitragvon martin1200 » 06.02.2006, 23:18

Gordon OK,
aber die Ventile sehen nicht nach dynamischen Einflüssen aus, das ist eindeutig: rechts schön schwarz, und links schön neu

Wir werden sehen

Martin
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Beitragvon Larc » 07.02.2006, 10:04

martin1200 hat geschrieben:Hallo Thomas,
Diese sehen für 1700 km Laufleistung doch sehr unterschiedlich aus. Vielleicht sollte man die Ventile einfach mal kontrollieren und evtl. einstellen.



Hoffentlich kommt für uns beim 50.000km Langstreckentest nicht noch das "böse Erwachen"!
Als "Lebensdauer" setzt BMW in der Regel bei der Anrechnung von Nutzungsentschädigung lediglich ca. 60.000km fest. :shock:

Carl
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