Horst_S hat geschrieben:So einfach ist es dann doch nicht.
So wie beschrieben, wechselt man die Bremsenplörre in den Leitungen von der Amatur zum Bremszylinder. Aber NICHT den kompletten Druckmodulator.
Und der Modulator sitzt genau dazwischen :-)
Es gibt Systeme die
benötigen tatsächlich einen PC um den Flüssigkeitswechsel zu ermöglichen.
Das hat aber nichts mit den Magnetventilen im ABS zu tun darf ich behaupten. Das hat dann Gründe wie lösen der Feststellbremse/Berganfahrhilfe oder je nach Bauart dann dass die Pumpe laufen gelassen werden muss, da man ansonsten die Flüssigkeit gegen ein Rückschlagventil pressen müsste oder die Pumpe einen defekt aufweisen würde, wenn man dort im abgeschalteten Zustand mit Druck arbeitet.. Da gibt es je nach Bauart sicherlich viele Gründe, aber keines hat mit den Magnetventilen zu tun behaupte ich jetzt mal.
Was die Bremsflüssigkeit im Modulator betrifft. Die Flüssigkeit im Modulator, "hinter" den Ventilen, dürfte vielleicht 1% der Gesamtfüllmenge ausmachen. 99% der Flüssigkeit werden beim Wechsel getauscht.
Sobald du die Zündung nach dem Wechsel einschaltest, hast du keine "alte" Bremsflüssigkeit mehr im Modulator. sondern diese 1% haben sich mit dem Rest dann vermischt. Knann man nachprüfen und vermutlich wird der Siedepunkt sich nicht wirklich verändert haben, erst recht nicht mit einem Baumarkt-Prüfer
Der Grund ist recht simpel: jedes mal wenn man die Zündung einschaltet, macht das ABS einen Selbsttest. Bei diesem Selbsttest werden zum einen die Magnetventile angesteuert und Zeitgleich wird die Pumpe aktiviert. Da jedoch weder die Bremse gelöst noch zugehauen wird bei dieser Druckerhöhung durch die Pumpe, kann man recht sicher sein, das hier die Magnetventile entsprechend angesteuert werden, und der Druck so durch die jeweiligen Leitungen entweicht. Und da gibt es nur den einen Weg über das AV.
Als Veranschaulichung. Der Bremsdruck geht nun durch die Pumpe durch das EInlassventil zum Bremskolben, da dieser aber nicht zugehauen wird, bleibt nur die Möglichkeit, das das Auslassventil geöffnet wurde, und so die Flüssigkeit dort durchgepumpt wird.
Ergo ist diese Stelle nun durchspült, die beim Wechsel nicht durchspült wurde.
Warum es nichts hilft vielleicht das Auslassventil durch einen PC zu öffnen ist auch recht simpel.
Flüssigkeit geht immer den Weg des geringsten Widerstandes, und der ist durch das Einlassventil, zudem ist nur dieser Weg möglich, da hinter dem Auslassventil ebenfalls ein Rückschlagventil sitzt.
Also selbst dann wenn ich das EV schließen würde und AV öffne mittels PC, würde sich der Druck zwar im System erhöhen, aber es käme keine Bremsflüssigkeit mehr aus der Entlüftungsschraube, da ein Rückschlagventil nun mal die Aufgabe hat lediglich Flüssigkeit aus dem AV hinauszubefördern, und keines hinein kommen zu lassen, und diese Rückschlagventile werden mit sicherheit nicht ansteuerbar sein, sondern recht simpel aufgebaut.
Jetzt könnte die Pumpe allerdings auch an einer anderen Stelle sitzen, so das es möglich wäre, das das AV kein Rückschlagventil bräuchte, wird bei der kleinen Bauform aber nicht wirklich der Fall sein.
Also das bedeutet Probleme mit Korrosion hast du im Regelfall nur, wenn du gesättigte Bremsflüssigekeit im System hast, und die Kiste mehr steht als fährt. Man kann da sogar davon ausgehen, das Kurzstrecken sogar besser sind als Langstrecken (für das ABS)
Und wenn man diesen Selbsttest nicht traut, und die Kiste nur einmal im Monat benutzt und auch nur eine Tour von 100Km unternimmt, wo nur einmal die Zündung eingeschaltet und abgeschaltet wird, ja dann wäre es spätestens sogar dann besser, bei dieser Fahrt mindestens mal das ABS regeln zu lassen.
Meine 5cent