Eifelzug hat geschrieben:Hallo Leute
Der schnellere Verschleiß zum Ende der Nutzung rührt aus dem geringeren Umfang des verschlissenen Reifens.
Der Reifen muss pro Kilometer etwas mehr abrollen als wo er noch neu war. Dadurch hat er auch etwas mehr Schlupf pro Kilometer und das kostet Material.
Einer der Gründe den Reifen bei 2 mm Restprofiltiefe zu tauschen. Die Gummimischung des Profilstreifens bleibt gleich bis zur Binderplatte.
Die Binderplatte ist die Gummischicht, die den Profilstreifen mit der Karkasse verbindet. Hat der Reifen eine „Glatze“, dann fährt man schon auf der Binderplatte und die kann gar nichts.
Paul
dehenner hat geschrieben:dann lies dir das mal durch und rechne selber nach:
Oberstes Ziel war natürlich den bisherigen Klassenprimus Pilot Power 2CT von Michelin zu schlagen. Der Hinterreifen hielt bei Dunlop 4.900 Kilometer durch, und damit um 800 km länger als der von Michelin. Beim Vorderreifen verlor man jedoch bei 6200 km knapp 1200 km. Beim Gesamtreifenverbrauch auf 10.000 km liegt man, zum Glück für den Auftraggeber Dunlop, knapp aber doch vor dem zweitplatzierten Michelin.
Wenn diese Rechenkünste zu Grunde liegen wundert mich gar nix mehr ...
Ja super, lasst uns mal Rechnen
Zuvor, der Schlupf und somit der eigentliche Verschleiß ist abhängig unteranderem vom Reifenluftdruck, Radlast, Motorleistung, Reibbeiwert der Fahrbahn, Temperatur, Geschwindigkeit, Gummimischung des Profilstreifens, Fahrweise und natürlich die Reifengeometrie spielt eine Rolle.
Beispiel:
Ich versuche an einem sehr vereinfachten kleinen Rechenbeispiel die Bedeutung des Radumfanges auf den Schlupf und somit den Verschleiß eines Hinterreifen zu verdeutlichen.
Ich berücksichtige nur die benötigen Radumdrehung auf 100 km von einen neuen Reifen und einen gebrauchten Reifen. Alle anderen Faktoren blende ich in meinem Beispiel aus. Das Beispiel stellt die Regel da unabhängig von den Reifenherstellern. Damit die Zahlen plakativ wirken, habe ich einen Verschleiß von 16,5 mm zu Grunde gelegt, ein neuer Reifen hat jedoch maximal bis zu 6 mm Profiltiefe.
Annahmen nur für einen Hinterreifen:
Der neue Reifen legt bei einer Radumdrehung 1,8 m und der gebrauchte Reifen 1,7 m zurück.
Die Strecke beträgt 100 km
Der Schlupf auf trockener Straße beträgt 2% bei mäßiger Fahrweise. Im richtigen Leben ist der Schlupf größer.
Neureifen:
100 Km / 0,0018 km = 55.555,55 Radumdrehungen für 100 km Strecke
Schlupf am neuen Reifen: 55.555,55 x 0,02 = 1.111,11 Umdrehung für 100 km Strecke
Radumdrehungen plus Schlupf = 56.666,66 Umdrehungen für 100 km StreckeGebrauchtreifen:
100 km / 0,0017 km = 58.832,53 Radumdrehungen für 100 km Strecke
Schlupf am gebrauchten Reifen: 58.832,53 x 0,02 = 1.176,65 Umdrehung für 100 km Strecke
Radumdrehungen plus Schlupf = 60.009,18 Umdrehungen für 100 km StreckeDer gebrauchte Reifen muss gegenüber den neuen Reifen 3.324,52 Umdrehungen mehr drehen für 100 km Strecke.
Wer jetzt mit seinem Motorrad auf eigener Achse in den Urlaub fährt und eine Anreise z.B. von 600 Km hat, braucht sich nicht wundern über eine baldige "Glatze" des Reifens.
Deshalb immer mit fast neuen Reifen in den Motorradurlaub starten.
Somit ist klar, dass mit abnehmendem Profil im Umfang die Geschwindigkeit des Verschleißes steigt.
Die Annahme, dass ein Reifen linear verschleißt ist eine subjektive Empfindung.
Ich hoffe da stimmt rechnerisch alles?