Null Einsicht, null Respekt Anderen gegenüber. Ich wünsche mir manchmal die "alte" Zeiten zurück.
Ich mir auch. In meiner ersten Fahrstunde fuhr ich außerorts mit dem Auto 130 km/h, als der Fahrlehrer mir sagte, für den Anfang sollte ich nicht schneller fahren.
Als Tempo 100 auf der Landstraße eingeführt wurde, lief meine CB 450 nur 170 km/h, was ich auch auf der Landstraße nutzte.
Damals, ja, war aber noch mehr anders. Die Verkehrsdichte, die Anzahl Motorräder, die Zahl der Fahrradfahrer auf der Landstraße, die Qualität des Straßenbelags. Auch die Beschleunigung selbst der besten Mopeds war aus heutiger Sicht bescheiden.
Es ist mir leider erst kürzlich passiert, daß ich mit u100 um eine Kurve fegte und kaum die Kollision mit 3 nebeneinander fahrenden Rennradfahrern vermeiden konnte. Auf vielen Strecken im Schwarzwald sind sie heute der größte Gefahrenfaktor.
Wenn früher ein Dosenbeweger am Sonntag unmotiviert in die Eisen stieg, um seinen Lieben etwas zu zeigen, konnte man leichter einen Zusammenstoß vermeiden als heute, wo jedes Billigauto ABS hat und mit besten Bremswerten aufwartet.
Noch eines war anders: Es gab pro gefahrenem km viel mehr Tote als heute. Ich ging mindestens einmal pro Jahr zur Beerdigung eines verunfallten Motorradfahrers.
Ich werde nie ein Heiliger sein. Aber 200 km/h auf der Geraden kann jeder - und keiner wird sie bei einer plötzlichen Gefahrensituation beherrschen. Weshalb also?
Meine Bitte, fahrt mit der nötigen Selbstbeherrschung. Und hört auf, Euch zu kloppen, schlußendlich ist es wie bei Wilhelm Busch, das Gute ist das Schlechte was man läßt, und weniger schlecht mag besser sein, wird aber nicht gut.
Gedanken vom unheiligen Claus