Schutz durch Textilschutzkleidung??

Alles, was noch mit den BMW - K - Modellen zu tun hat.

Schutz durch Textilschutzkleidung??

Beitragvon Jochen » 08.10.2007, 23:28

Ist zwar kein Plaudern, hab aber keinen besseren Platz für das Thema gefunden:
Wenn ich eine Erkenntnis aus dem traurigen Ereignis des Unfalls in unserer Gruppe am Samstag gewonnen habe: Textilschutzkleidung kommt mir nicht aufs Moped, solange ich hin und wieder noch Geschwindigkeiten jenseits von 100km/h fahren möchte. Bei dem Gestürzten war nach dem Unfall aus der Textilhose (von BMW) ein ca. 20 cm langer Streifen herausgerissen, so das das Knie komplett freilag (und dementsprechend aussah). Vom Knieprotektor war natürlich nichts mehr zu sehen. Die Jacke aus Textil war auch angerissen. Sicher schlägt beim Sturz das Knie wohl häufig zuerst und am härtesten auf, aber genau da könnte man dann den Schutz dann auch gebrauchen.
Hatte mich an extrem heißen Tagen auch schon mit dem Gedanken getragen mal den Airflow als Alternative zu probieren, aber das werde ich mir jetzt schenken und weiter in Leder fahren.
Vielleicht hilft dies ja dem Einen oder Anderen bei einer zukünftigen Kaufentscheidung...

Gruß Jochen
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Beitragvon Detlef » 08.10.2007, 23:33

ich habe von Rukka eine "Armacor"-Kombi. Sie ist sturzerprobt und ohne sichtbaren Schaden! Hat allerdings auch 1.800 Euro gekostet. Aber sie lohnt jeden Cent.

Grüßle

Detlef
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Beitragvon Gekko » 09.10.2007, 05:34

Da hätte eine 399€ Lederkombi auch nicht mehr abgehalten :roll:
Die Armacor habe ich auch - allerdings nicht sturzerprobt :wink:
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Beitragvon Georg » 09.10.2007, 09:00

Und meine Tochter hatte eine Rukka-Jacke (600 Euro) an, als man sie in einem Kreisel vom Moped geholt hatte.
Durchgescheuert an Schulter und Hüfte.
Bei der geringen Geschwindigkeit. :shock:

Selbst eine billige Lederjacke von Tante Lui oder Onkel Gerippe hätte mehr abgehalten.
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Beitragvon Helmut » 09.10.2007, 09:20

KR hat geschrieben:Selbst eine billige Lederjacke von Tante Lui oder Onkel Gerippe hätte mehr abgehalten.


Würde ich nicht unterschreiben!
Ich habe letztes Jahr einen harmlosen "Rutscher", auch im Kreisel (Lago),
von einem Bekannten miterlebt.
Nach ~5-7 m stand der Gute wieder auf aber sein Arsch war blank. Lederhose
von von "Gerippe" im Angebot für 99 €!
Schlechter hätte es mit Textil auch nicht ausgehen können.

Wobei ausser Frage steht, dass Top-Leder auch dem besten Textil noch überlegen ist (Abrieb).
Und nicht vergessen!!!!!.......auf die Passform/genauigkeit kommt es an!
Bei beiden Materialien.

Gruss
Helmut
Wenn ich den See seh' , brauch' ich kein Meer mehr.
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Beitragvon Martin » 09.10.2007, 09:28

mir geht es genauso wie Jochen; ich habe zwar nicht gesehen wie Roland gestürzt ist aber seine Spuren auf dem Asphalt. Für mich steht nun auch fest, dass es etwas von Alne oder Schwabenleder demnächst sein wird.

Ich war schon auf beiden HPs, aber als Laie weiß man einfach nicht worauf es ankommt, z.b.

Welches Leder ist denn Besser? Kanguru oder Rind? Känguru ist teurer und angeblich besser. Na klar, ist ja auch teurer?

Je dicker (Leder) desto besser?

Welche Protektoren braucht man definitiv, welche sind "nice to have" und welche sind überflüssig?

Braucht man son komischen Rückenhöcker? (Ist doch quatsch und eigentlich nur für die Rennstreke sinnvoll, oder?)

welcher Hersteller ist besser, Alne oder Schwabenleder?

worauf muss insbesondere beim Kauf dieser Lederwaren achten???

Grüße Martin
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Beitragvon Trimmer » 09.10.2007, 09:40

Hi Martin
ich habe mich vor ein paar Monaten mal bei Schwabenleder schlau gemacht, da ich die gleiche Überlegung habe.

Wichtig ist nach deren Aussage vor allem die Qualität des Leders, egal ob Rind oder Kangaruh, Passgenauigkeit und eingenähte, richtig fixierte Protectoren.

Der kleine Höcker dient vorrangig als Protector für die Halswirbelsäule!

Über die Wintermonate bietet Schwabenleder übrigens Massanfertigung ohne Aufpreis.

Nach 2 stündiger beratung habe ich mich entschlossen das wenn Schwabenleder, dann den Aero Supertec Sport
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Beitragvon Martin » 09.10.2007, 09:47

moin Trimmer,

danke für deine ANtwort. Genau diese Kombi von Schwabenleder habe ich mir gestern im Detail angeschaut ;-) Gefällt mir auch gut!

Vielleicht können wir ja zusammen kaufen um den Rabatt für jeden zu erhöhen ;-)

Grüße Martin
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Beitragvon Trimmer » 09.10.2007, 09:50

xyz hat geschrieben:moin Trimmer,

danke für deine ANtwort. Genau diese Kombi von Schwabenleder habe ich mir gestern im Detail angeschaut ;-) Gefällt mir auch gut!

Vielleicht können wir ja zusammen kaufen um den Rabatt für jeden zu erhöhen ;-)

Grüße Martin


moin Martin, da meine Entscheidung zu 90% steht können wir das gerne gemeinsam angehen :wink:
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Beitragvon Thomas » 09.10.2007, 10:13

Kann ich nur empfehlen. Meine ist in der 11. Saison. Zwischenzeitlich hat sie das Werk noch einmal gesehen, um mit einem Steißprotektor upgedatet und meinem späten Wachstum angepasst zu werden.
Die neue Dainese meines Sohnes (rund 800 €) kriegt im Detailvergleich mit meiner alten Schwabenleder keinen Stich.
Beim Leder kommt es vor allem auf das richtige Maß beim Gerben an. Viele Häute werden durch die Gerbsäure bereits derartig geschädigt, daß sie nur noch ungenügende Reibfestigkeit haben.
Da es sehr förderlich für die Gesundheit ist, habe ich beschlossen, glücklich zu sein. (Voltaire)
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Beitragvon 2TaktTreiber » 09.10.2007, 10:33

Ich kann Euch eigentlich nur gratulieren zu der Entscheidung, eine Lederkombi zu kaufen und dann auch zu tragen.
Ich fuhr als Lumpensammler hinter Roland und war erstaunt über die Auswirkungen dieses harmlos aussehenden Ausrutschers.
Ich hatte vor einigen Jahren einen Ausrutscher in Italien bei ca. 170, weil die Straßenbauer ohne Vorwarnung die Straße auf einen geschotterten Rastplatz ausleiteten. Ich konnte nach dem Sturz noch die Heimfahrt fortsetzen ohne nennenswerte Blessuren. Ich habe mir erst letztes Jahr eine neue Harro Lederkombi zugelegt, weil er scheinbar etwas eingelaufen ist und ich endlich einen mit Protektoren haben wollte, allerdings ohne Rückenprotektor.
Ihr müßt Euch nur darüber klar sein, ein Lederkombi ist definitiv unbequemer, vor allem bei heißem Wetter und schützt nur, wenn Ihr ihn anhabt.

Viele Grüße,
Franz
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Beitragvon gorash » 09.10.2007, 10:36

also der adac hat dieses jahr mal leder gegen textilkombis mit folgendem ergebnis
drück mich


für alle die keine mitglieder sind die kurzzusammenfassung

das billigste leder (louis 399) ist besser als die teuerste textilkombi (rukka 1600) und schabenleder ist der meister aller klassen die hat bei einem sturz mit 100 km/h nur nen schönheitsfehler bekommen.

ich hab mir daraufhin diese jahr ne lederkombi gekauft und werde mir wenn dann nur noch Textil mit leder kombiniert kaufen (von hein blöd für ca 1100€ der anzug)
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Beitragvon Bexx » 09.10.2007, 10:57

Hab die Streetguard2 von bmw, ist auch ne Armacor Textil-Kombi. Hab auch lange damit überlegt, ob es eine (Schwaben)leder oder Textilkombi werden sollte.

Wie Franz schon gesagt hat, Leder ist unbequemer und heisser im Sommer und das war für mich die Entscheidung auf Textil zu gehen.

Meine Gründe pro und contra mal in kurzform:

kr fahrer
ausschließlich landstrasse (autobahn hasse ich wie die pest)
rennstrecke nie

Textil:
- saubequem, größe 118 so von der stange, keine lieferzeit wg. maßanfertigung
- sicher (ansichtssache, geh ich aber von aus)
- goretex xcr
- thermofutter jacke/hose herausnehmbar
- tfl cool gegen aufheißen in der sonne
- viele reflektorstreifen !! (hab ich noch nirgends an ner lederkombi gesehen)
- zwischen luftig und total dicht verstellbare lüftung

Leder:
- praktisch nichts ohne maßanfertigung (ok, bmw fahrer sind (meistens) immer etwas ähh, individuell :) )
- total unbequem, weils so eng anliegt, geschmackssache
- nicht regendicht, oder nur eingeschränkt
- nutzbarer temperaturbereich nicht so groß (Herbst-kalt, Sommer-Sauna)
- läuft über den winter gelegentlich ein...komisch ;)
- dafür sehr sicher !
Gruß Bexx

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Beitragvon Fly_Eagle » 09.10.2007, 11:10

Moin,

interessantes Thema. Ich hatte bisher zwei Sturzerlebnisse, beide mit BMW Textilklamotten:

1) Airflow 2 Komplett - Sturz beim Abbiegen herausbeschleunigen (F650) aus vielleicht 20 km/h auf die rechte Seite (nagelneuer Hinterreifen weg) - Ergebnis: Airflow Hose aufgerissen, Systemhelm IV kaputt, zum Glück bin ich etwas seitlich auf den Knieprotektor gestürzt, von daher keine Verletzung an der Haut . Motorrad lag auf meinem Motorradstiefel, der eine Verletzung der USG/OSG verhinderte!!

2) Anzug Tourguard + Black Denim + Regenhose BMW - Sturz beim Befahren einer Ausfallstraße mit 20-30 km/h (Nässe, Öllache) - "in einem Moment noch die Strasse gefahren und leicht eingelenkt, im nächsten rutschte ich über die Strasse und sah meine GS (schnüff!) auf der linken Seite gut 10m vor mir langschreddern und zum liegen kommen.

Anzug Tourguard (eine ganz leichte Beschädigung (punktförmig) am Ärmel) Regenhose leichte Beschädigung am rechten Bein, sonst nichts...

Wie die Klamotten das geschafft haben, verstehe ich nicht!

Ich fahre seit gut einem Jahr die regendichte BMW Lederhose und bin sehr zufrieden mit Passform, Wetterfestigkeit und "gefühlter" Sicherheit, allerdings wünsche ich mir auch, diese "Sicherheit" nicht auszuprobieren... Also Leder, auf ALLE FÄLLE!

Grüße

Sven
Stark, Schwarz & Schnell - die Superdolomiti-Tour 2010
.....

Ich bremse auch für Originalauspuff-Fahrer!

Sind sie zu stark bist Du zu schwach...

www.vulcan-fighter.de

Mein Moped in Action:
http://www.youtube.com/watch?v=r66K3gKT5lM
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Beitragvon Helmut » 09.10.2007, 11:17

Hier mal ein Artikel aus "Motorrad-online" :


Wenn MOTORRAD-Tester stürzen, dann tun sie das nicht nur aus Jux und Tollerei, sondern stets auch für einen guten Zweck: Jeder Sturz, Ausrutscher und Umfaller bringt Erkenntnisse über die Schutzausrüstung. So hat auch der Leser etwas davon.


»Bei null Schräglage ist das Hinterrad schlagartig weggeschmiert. Da muß irgendwas auf der Straße gewesen sein, ein Kanaldeckel, Bitumen, Diesel oder so. Außerdem hat mich die tiefstehende Sonne geblendet, und der Reifen ist sowieso kriminell.« So hört es sich meist an, wenn sich ein Motorradfahrer auf die Nase gelegt hat. Doch egal, ob man manchmal vielleicht doch auch selbst schuld hat: Wenn es kracht oder scheppert, hilft nur noch gute Schutzkleidung. Die ist auch nötig, wenn MOTORRAD-Redakteure bei Testfahrten auf Rennstrecken das Ausloten des Grenzbereich etwas zu forsch angehen. Stürze gehören natürlich nicht zum Testalltag, lassen sich jedoch nicht gänzlich vermeiden. Und im Zeitalter von Auslaufzonen und Kiesbetten auf modernen Strecken sind die Risiken kalkulierbar. Meistens gehen solche Erfahrungen jenseits des Limits daher zwar mit Materialschäden, aber ohne Personenschäden aus. Das ist zum großen Teil auch der Ausrüstung zuzuschreiben, die alle MOTORRAD-Tester auf der Rennstrecke grundsätzlich benutzen. Helm, Lederkombi, Stiefel, Handschuhe und Rückenprotektor sind obligatorisch. Das Sicherheits-Niveau hat sich in den letzten Jahren verbessert. Vor allem in puncto Protektoren gewährleistet die CE-Norm einen gewissen Standard. Im Abriebverhalten sind aber noch Schwächen zu erkennen, wie der Schleiftest hinter dem Auto beweist (siehe Kasten). Zu beachten ist, daß die gezeigten Beispiele nicht repräsentativ und untereinander vergleichbar sind, für die Qualitäten der jeweiligen Kombis daher nur bedingt aussagekräftig. Doch man kann aus den Schäden lernen, worauf es ankommt. Hier einige wichtige Tips für den Kauf: - Das wichtigste ist die gute Paßform und der enge Sitz einer Lederkombi. Das verbessert sowohl die aktive als auch die passive Sicherheit.- Auf große Lederflächen achten, jede Naht ist bei einem Sturz eine potentielle Schwachstelle. Designelemente sollten möglichst nur aufgesetzt, nicht eingesetzt sein. - Leder-Verdopplungen oder Kevlar-Unterfütterung an sturzrelevanten Stellen geben mehr Schutz. - Bei der Lederqualität gilt nur als Anhaltspunkt: Je dicker, desto besser. Grelle Farben sind meist mit viel Chemie behandelt, strapazierfähiger sind gedeckte, natürliche Farben.- Sehr wichtig sind die Nähte: Doppelt hält logischerweise besser. Das Leder sollte nach innen umgelegt sein, so daß der Faden nicht gleich weggeraspelt wird.



Gruss
Helmut
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