... nur mal so ... für die, die es interessiert, was sich so rund um "das Hybrid- bzw. Elektroauto abspielt und welche Gedanken man sich macht ...
Irgendwann trifft uns das auch mal ...
Pressemitteilung Continental AG 12.01.2011
12.01.2011
Intelligente Lösung von Continental für den wachsenden Informations- und Kommunikationsbedarf von Elektrofahrzeugen
Regensburg/Detroit. Um eine möglichst schnelle Serieneinführung von alltagstauglichen Elektroautos zu unterstützen, arbeitet der Automobilzulieferer Continental nicht nur an Antriebskomponenten, Speichersystemen und Steuereinheiten für Elektrofahrzeuge. Continental entwickelt darüber hinaus mit der Kompetenz eines Unternehmens, das die Fahrzeugnavigation serienreif gemacht hat und die Vernetzung zwischen Auto und Umwelt maßgeblich voran treibt, an der Kommunikationsinfrastruktur für Elektrofahrzeuge. Mit den Elektroniksystemen von Continental werden Elektroautos ihre Wegstrecken vorab analysieren, die Ladevorgänge effizient und attraktiv gestalten, die Akkus überwachen und unkompliziert und anbieterübergreifend in unterschiedlichen Gebührenmodellen bewegt werden können. Mit Continental-Elektronik können die Steckdosen dumm bleiben, denn Elektrofahrzeuge werden entsprechend clever.
„Continental bereitet sich mit Hochdruck auf das jetzt beginnende Zeitalter der Elektroautos vor. Dies ist heute notwendig, auch wenn der konventionelle Verbrennungsmotor nach einhelliger Meinung noch viele Jahre den Markt bestimmen wird. Wir werden mit dafür sorgen, dass Elektrofahrzeuge zukünftig genau so spontan, autark, flexibel und genussvoll genutzt werden können, wie heute ein Benziner oder Diesel“ erklärt Helmut Matschi, Mitglied des Vorstands der Continental AG und Leiter der Division Interior während der Detroit Motor Show 2011. „Wenn Elektrofahrzeuge gut vernetzt an den Start gehen, werden sie die Anforderungen ihrer Besitzer schneller erfüllen können und so für mehr Freude an der elektrischen Mobilität sorgen. Mit unserer Technik kann schließlich sogar der Aufbau der notwendigen Ladeinfrastruktur extrem vereinfacht werden, da wir die Ladeintelligenz ins Fahrzeug holen.“
Diese Anforderungen will Continental mit einem Netzwerksystem lösen, über das alle Systembeteiligten den Austausch von Informationen und Daten mit dem Fahrzeug und untereinander abwickeln können. Dafür stellt Continental nicht nur die Plattform selbst bereit und organisiert die Datenkommunikation. Der Zulieferer entwickelt auch die Elektronik für das Fahrzeug. Dazu gehören immer ein GPS- und ein GSM-Modul zur Standortbestimmung und die Mobilfunkverbindung sowie eine Schnittstelle zum Fahrzeugbussystem.
Als größte Hürde für den Siegeszug des Elektroautos im Alltagseinsatz gilt die Angst vor der Reichweiteneinschränkung („Range Anxiety“). Sind in den Datenbanken der elektronischen Pfadfinder bislang nur die statischen Informationen zu den einzelnen Streckenabschnitten und bestenfalls noch die Geländeprofile hinterlegt, plant Continental in Partnerschaft mit den Serviceprovidern und mithilfe der Fahrzeugelektronik vielfältige Verkehrsinformationen in Echtzeit zur Verfügung zu stellen. Auf welchen Streckenabschnitten herrscht welches Staurisiko? Wo zwingen Wind und Wetter zum Einsatz von Heizung oder Scheibenwischern? Wie lange wird die Klimaanlage benötigt und wo sind die Gefällestrecken, auf denen der Motor zum Generator wird und das Fahrzeug selbst die Akkus füllt?
Eine Umstellung von Gewohnheit und Technik erfordert auch die Energieversorgung des Fahrzeugs. Das gilt nicht nur für die Aufenthaltsdauer an der Zapfsäule, weil ein Tank in wenigen Minuten gefüllt, aber ein Akku im besten Fall nach einer halben Stunde und im ungünstigsten erst nach einem halben Tag geladen ist. Sondern das gilt zumindest in einer längeren Übergangsphase auch für die Zahl der Versorgungsstationen: Tankstellen findet man nahezu überall, sie haben ständig geöffnet, und im Notfall überbrückt der Ersatzkanister die letzten Kilometer. Öffentliche Ladestationen für Elektrofahrzeuge dagegen sind bislang noch selten, sind in den wenigsten Fällen vollständig im Navigationssystem hinterlegt und sind unter Umständen länger blockiert, wenn sie bereits von einem anderen Fahrzeug genutzt werden. In der Continental-Plattform werden Standorte und Zugänglichkeit von Ladesäulen nicht nur tagesaktuell gelistet, die virtuelle Verkehrszentrale der Elektromobilität weiß auch, wann, wo und wie lange die einzelnen Zapfpunkte von welchen Fahrzeugen besetzt sind: So kann man von unterwegs aus und auf Wunsch völlig automatisch Ladezeiten buchen und die Ladepause so effektiv wie möglich gestalten. Das gleiche Verfahren kann für Fahrzeuge und Mobilitätskonzepte genutzt werden, die nicht auf Akkus zum Nachladen, sondern zum Austauschen setzen.
Bei der Routenplanung wird die Continental-Elektronik nicht nur die Anforderungen von Auto und Akku berücksichtigen, sondern auch die Vorgaben des Fahrers: Je nach Tageszeit und Terminkalender werden deshalb bevorzugt Ladestationen an Restaurants, Einkaufszentren, Sportstudios oder anderen Sonderzielen angesteuert. Und falls die reale Umgebung ausnahmsweise mal keine Kurzweil bieten kann, holt die Service-Plattform von Continental während der Ladepause neben Internetradio oder Web-Fernsehen natürlich auch die E-Mails oder die sozialen Netzwerke ins Auto. Das entsprechende AutoLinQ-System hat Continental bereits mit der Deutschen Telekom vorgestellt und kann perfekt mit den modernen frei programmierbaren Kombi-Instrumenten zusammenarbeiten.
Die Steckdosen können „dumm“ bleiben – die Fahrzeuge werden clever
Mit der Plattform mit Schnittstellen zu den Systempartnern ermöglicht Continental zudem das intelligente, gesteuerte Laden auch an einfachen Steckdosen. Weil sämtliche Intelligenz und mit ihr die Steuerung für den Ladevorgang im Fahrzeug vorhanden ist, lassen sich sogar komplexe Lade-Algorithmen über konventionelle Steckdosen abwickeln. Nicht die Buchse, sondern die Steuer-Elektronik im Fahrzeug bestimmt dann, wann wie viel Strom fließt, ob die Akkus schnell, schonend oder besonders preisgünstig in der Nacht geladen werden. Mit diesem innovativen Ansatz von Continental kann der Aufbau der Infrastruktur für Elektrofahrzeuge dramatisch beschleunigt und gleichzeitig der Investitionsbedarf zum Beispiel für Kommunen und Energieversorger deutlich reduziert werden.
Während man Benzin und Diesel heute zumeist direkt an der Tankstelle bezahlt, werden mit dem Beginn des Elektrozeitalters völlig neue Tarif- und Bezahlmodelle Einzug halten, die eher an den Mobilfunk erinnern. Auch dafür bereitet Continental sein System vor: Sämtliche Verbrauchsdaten und Ladeinformationen sind online über die Plattform verfügbar und können so zwischen einzelnen Energieversorgern oder Mobilitätsanbietern verrechnet werden. So werden die Elektroautos nicht nur mit aktuellsten Verkehrsdaten gefüttert sein, den Fahrer bestens informieren können, sondern auch sehr gerecht und vor allen Dingen äußerst einfach ihren Energieverbrauch abrechnen können.