Nachbericht zum WWF Wochenende
Ein wenig missgelaunt sitze ich hier und verfassen dieses Zeilen. Missgelaunt ,werdet Ihr fragen , warum dieses? Haben die Weißwürste nicht gemundet, war das Bier schal oder gab es Meinungsverschiedenheiten grundlegender Art in der ansonnten doch so harmonischen Gruppe?
Nun, bevor ich dieses Rätsel auflöse, lasst mich chronologisch vorgehen.
Wie es kam, dass Forumsmitglieder aus unterschiedlichsten Regionen Deutschlands am Samstag nach München fuhren, flogen etc. könnt ihr im WWF Fred nachlesen. Die Liste der teilnehmenden Wurstesser- und esserinnen leist sich wie ein Who is Who der deutschen Forumsszene. Besonderes Lob sei hier den beiden Gebutstagskindern der Vorwoche kundgetan, zunächst Detlef als Ideengeber und Initiator und auch Herrn Helmut, Oberhachinger und Steinbock für Organisation, Auswahl und Begleichen der WWF Rechnung . Pünktlich m 10 Uhr morgens musste die erste Weißwurst ihre Pelle lassen, und in ungewohnter Eintracht zuzelten, tranchierten, zerteilten Bayern und Nichtbayern bei einem Weißbier, Brezn, und süßem Senf die blassen Würste und taten sich an diesen gütlich. Schön war für uns Einheimische auch, dass alle an diesem Tag zugereisten einen Eindruck von der typisch bayrisch- münchnerischer Fröhlich und Freundlichkeit. Der Versuch die beiden Tische, an denen wir saßen zwecks verbesserter Kommunikation – man kann nie genug kommunizieren – wurde von einer, an wagnerianische Walküren erinnernden Bedienung in entsprechendem Dialekt zunichte gemacht. Selbst der heldenhafte Versuch unseres zukünftigen Schwermetall Fahrers vermittelnd einzugreifen, scheiterte kläglich. Dass japanische Reisegruppen immer wieder tief beeindruckt über die deutsch/bayrische Freundlichkeit in den Fernen Osten zurückfliegen, wundert mich nicht.
Dennoch, es war ein schöner Morgen, in dem die Raucher permanent unterwegs waren, der Rest sich angeregt über dies und das, meistens jedoch über das, unterhielt.
Ich, bekannt als Johannes, musste allerdings gegen Mittag gen Neubiberg ziehen, da sich Besuch angekündigt hatte, ich demzufolge dem hoffentlich weiterhin lustigen Treiben nicht mehr folgen konnte. Zu erwähnen bleibt aber noch, dass es tatsächlich Forumsmitglieder gibt, die zu solchen Treffen mit einem Motorrad kommen. Unfassbar! Aber interessant ist Rainer/Brunos kleine Italienerin schon! Dass es tatsächlich Rainer und Georg mitsamt Sohn auf sich nahmen, dieses Treffen per Flugzeug anzusteuern sei zumindest hier lobend erwähnt. Die Anreise aus Nürnberg, Heiningen, Prien, Pfaffenhofen, Peissenberg fällt da kaum noch ins Gewicht.
Nun, werdet Ihr fragen, weshalb nun missmutig? Der Besuch? Nein, war ok! Mein Gott, Besuche sind halt so! Der frühe Abgang gegen Mittag? War schade, hab ich aber verdaut! Was dann?
Tja! Sonntag zeigte sich Oberbayern von seiner schönsten Seite. Temperaturen um die 14 Grad, strahlend blauer Himmel, leichte Zirrus, etwas zu heftiger Wind, aber man will ja nicht meckern! Klimakatastrophe sei dank, holt das Motorradeldorado Bayern auch im Januar gegenüber Norddeutschland und NRW spürbar auf, die ja bekanntlich bereits den zweiten Hinterreifen aufziehen, wenn unsereins noch die Schneeschippe schwingt. Aber wie gesagt, nicht so diesen Sonntag.
Also die schöne KS, bekannt als die Französin, obwohl sie die Farben Weiss-Rot-Blau gar nicht in der Reihenfolge der Tricolore auf ihren hübschen Kleidchen hat. Aber erstens ist mir das egal und zweitens bin ich wahrlich auch nicht frankopil. Soweit dazu. Der Name bleibt aber!
Die am sich Horizont abzeichnenden Berge machten das Ziel des Ausflugs klar. Einmal bis in die Gegend von Reit im Winkel. Vorbei an staunenden Urlaubern mit Dachträgern, die KS flog nur so, dass es eine Freude war. Motorradfahren im Januar ist geil! Muss ich mal sagen.
Natürlich könnte ich Euch jetzt erzählen, wo und wie und wie lange ich diesen Endorphinschub genossen hab, aber erstens möchte ich Euch nicht langweilen und zweitens fehlt noch ein nicht unerheblicher Teil meines Berichts. Anstatt, wie es sich gehört, zum gepflegten Sonntagnachmittag Kaffee das traute Heim anzusteuern, zog es mich noch zum Wintertreffen des örtlichen Freundlichen. Da die A99 mal wieder durch Stau belegt war, zog ich die lokalen Bundesstraßen vor.
Nun, alle die mich und meinen Fahrstil kennen, wissen, dass die Einhaltung der STVO eines meiner Steckenpferde ist. Als Vielfahrer, der manchmal mehr Zeit im Auto als im Bett verbringt, gibt es Gründe, die dieses Verhalten rechtfertigen.
Erstaunlich ist, dass ich den BMW gesehen hab. Ich hab ihn gesehen und gedacht – oha! Pass auf! Grauer 3er, mit Dürener Nummer. Pass auf Johannes, hab ich gedacht! Der verhält sich komisch und zwei Personen sind auch noch drin. Aber da er weit hinter mir blieb hab ich mir nix gedacht. Keiner unterwegs auf der Landstraße. Nicht zu schnell, aber was heisst das schon bei einer KS. Menschenleer, die Straße –sozusagen. Bis, ja bis. Sch..... Lichthupe, Blaulicht......
Grüß Gott....bla bla bla. Den Führerschein hatte ich am Vortag noch im bei den Weißwürsten gezeigt. Da haben alle gelacht. Der nicht! Der meinte nur, dass ich den mal erneuern sollte und mich mal in den BMW setzen sollte und mir ein Video anschauen sollte.
Irgendwie waren die beiden Polizisten/innen sehr gut zu mir. Auf meinen Tacho hatte ich nicht geschaut, ich weis nur, dass ich den 4. Gang drin hatte und der Drehzahlbereich...ach lassen wir das.
Eigentlich hätte der Schein weg sein müssen, mindestens für 4 Wochen. Man beließ es bei 30 km /h zu schnell und drei Punkten. Womit ich das verdient hab? Keine Ahnung, vielleicht weil sie mich eigentlich nie drauf haben, sondern immer nur versuchen dran zu bleiben. Oder weil ich so nett bin. Oder weil die Fahrerin Polizei eine nette Frau war und nette Frauen mich nett finden und mich total mögen. Vielleicht. Ist aber auch egal.
Jetzt muss ich zwei Jahre höllisch aufpassen. Bei knapp 65.ooo km p.a.mit dem Auto und 10000 p.a. mit dem Motorrad eine echte Herausforderung.
Aber wie sagt man so schön, SSA ! (Selber Schuld Ar…….!)
Was mir jetzt noch ein wenig Kopfzerbrechen bereitet, dass es vor zwei Wochen auf der A8 geblitzt hat. Wenn der ich gemeint hat, wenn es mehr als 21 km/h zu schnell war, dann, ja dann….. Nee, der meinte mich nicht.
Johannes, der heute vorbildlich ins Büro gefahren ist und in diesem Jahr viel in Österreich und Italien fahren wird