Vielleicht hat es ja der ein oder andere schon mitbekommen, dass sich ein nicht unerheblicher Teil der Forumsgemeinde entschlossen hatte, die Woche um Christi Himmelfahrt/Vatertag/Auffahrttag im Trentino, genauer in Tignale am Gardasee zu verbringen. Die gruppendynamischen Prozesse, von den ersten Ideen bis hin zur Realisierung dieses komplexen Vorhabens, sind in diesem Forum für den interessierten Leser unter zu Hilfenahme der Suchefunktion nachzulesen und werden genau aus diesem Grund „geschlabbert“.
Teil 1: Die Anreise
Was bisher noch nicht gesagt wurde, ist, dass eines der Hauptziele dieses Treffens, das Fahren mit Morrädern unter Einhaltung eventuelle bekannter Verkehrsregeln unter südlicher Sonne sein sollte. Nebenprodukte wie Kennenlernen, Genuss von diversen Spirituosen und sonstige kurzweilige Veranstaltungen mit dem Zwecke des Zeitvertreibs sollten jedoch nicht außer Acht gelassen werden.
Nun, nachdem uns der April mit Motorradwetter vom Feinsten beglückt hatte, kann man dies ja für den Wonnemonat Mai nicht ganz behaupten. Zumindest für den Tag der Abreise, am Samstagmorgen, einige Nordlichter schon am Freitag, zeigte sich Petrus uns gegenüber wie ein Kommunalpolitiker kurz vor einer Streckensperrung für Motorradfahrer. Es goss aus Kübeln.

Mit Ausnahme der Südfraktion mussten sich alle durch ergiebige Regentiefs kämpfen.
Da ein großer Teil dieser motorradtechnischen Weicheier

Wirklich hart gegen sich und das Material waren zumindest Maze, Raifi samt Gattin und ich. Wir scheuten Wind und Wetter nicht und traten den langen und beschwerlichen Weg von Esslingen, von Neubiberg und vom Chiemsee nach Tignale in den Sätteln unserer S an.
Unterstützend kam hinzu, dass das oben beschriebene Regentief den Süden Deutschlands nur streifte und wir nur noch Regenreste abbekamen.
Die Fahrt in den Süden führte uns vom Treffpunkt Holzkirchen über Weyarn, Miesbach, Landl (mit erster Kaffeepause morgens um halb neun, in der der Wirt seinen Gasthof extra für uns öffnete und Maze sein Frühstücksbrot dem offensichtlich überlegenen Husky resignierend abtrat) und Thiersee bis Kufstein, wo Raifi samt Gattin zu unserer kleinen Gruppe der Gefährten hinzu stieß. Bis Sterzing dann ein unaufgeregter, entspannter Part unserer langen Reise über mautbewehrte österreichische Autobahnen. Ab Sterzing und einem ersten Cappucino (es sollte nicht der letzte bleiben) dann endlich auf motorradgerechte Straßen. Auf dem Jauffenpass konnten unsere ausreichend motorisierten S das erste Mal zeigen, was ihr eigentlicher Zweck ist. Selbst wenn man diese Strecken schon kennt bleibt es nicht aus, hier ein - „Einfach nur geil !!“ – einzuschieben. In Südtirol, genauer in Sankt Leonhart angekommen , knurrte der Magen und ein kleiner Imbiss im Brückenwirt war angesagt. Sagt ich „kleiner Imbiss“ ? Gut, also für alle, die sich mal so richtig satt essen wollen ist der Brückenwirt in St. Leonhart ein guter Tip.
Mit vollem Magen durch das Passer Tal an Meran vorbei und in Lana Richtung Gampenpass geschlagen. Zügig aber nicht grob verkehrswidrig ging es bergan bis, ja bis zwei italienische Racer samt ihrer bollernden Zweizylindern sich unbotmäßig an mir samt meiner mit Koffern und Rucksäcken beladenden S vorbeischoben. Ein merkwürdiger Reflex durchzuckte mein rechtes Handgelenk und zu meiner Überraschung befand ich mich auf der Jagd nach den beiden buntbekleideten, offensichtlich mit einem Höcker auf dem oberen Teil des Rückens benachteiligten Racern. Im Rückspiegel konnte ich Mazes S ausmachen und so ging es – möglicherweise nicht so ganz nach den geltenden Regeln – Richtung Fondo. Merkwürdigerweise wurden unsere beiden neuen Reisebegleiter ob des neuen Anhangs etwas unruhig so beließen es Maze und ich es an der Weggabelung nach Trentino mit diesem netten Spielchen, warteten auf Raifi und fuhren an Trentino vorbei Richtung Roveretto und sahen bald Riva und das Ziel unserer Reise, den Gardasee.
Bevor wir jedoch unsere tapferen S abstellen konnten mussten wir uns noch die Küstenstraße bis zum Abzweig Tignale durchschlagen, was an einem Samstagnachmittag nicht ganz ohne ist. Dichter Verkehr, dunkle Tunnel und eine durchgezogenen weisse Linie in der Mitte der Straße, die uns offensichtlich von einem zügigen Vorankommen abhalten sollten, erschwerten dieses Vorhaben.
Jetzt jedoch nahte Hilfe von einem, der sich bisher so zurückgehalten hatte, dass selbst manch eifriger eidgenössischer Gesetzeshüter ein gefälliges Kopfnicken übrig gehabt hätte. Raifi gab Gas

Kurzum hatten Maze und ich Schwierigkeiten zu folgen und staunten unter unseren Helmen, wie schnell man von Riva nach Tignale kommen kann, Raifi sei dank!
Die Ankunft: Ist Teil 2 und kommt später!
Wir erfahren wer angekommen ist und wer nicht. Wir lernen das Hotel kennen und Niko- oder hiess er Marko ?
Übrigens, natürlich wurden Bilder gemacht. Wahrscheinlich von allen Anwesenden. Deswegen stelle ich hier keine Bilder rein, sondern überlasse dies Michael und Michael, da ich sonst befürchte, dass wir alles 26 mal sehen.
Johannes