Nun, liebe Forumistis. Nicht jeder hat das Glück und darf morgens zur gleichen Zeit an den gleichen Platz, häufig Büro genannt und nachmittags zur gleichen Zeit wieder zurück ins traute Heim, gerade rechtzeitig um mit Gattin und Kinderschar der verbotenen Liebe zu frönen, vor dem Bildschirm ab 17:55 Uhr in der ARD natürlich. Dies ist gerechterweise nur denen vorbehalten, die Vernünftiges gelernt und wenn möglich sogar erfolgreich abgeschlossen haben.
Einige wenige der weniger glücklichen Menschen, ich zum Beispiel, verbringen mehr Zeit in geschlossenen Käfigen, die bei eher heißeren Temperaturen zwar schon mal das Dach ein wenig lupfen können, was aber Ende Oktober eher unwichtig ist. Diese Kistchen, die wir als Motorradfahrer gerne nehmen, um uns kurzfristig auf Landstraßen anzusaugen, um sie dann in unserem Abgasstrahl hinter uns zu lassen, dienen mir als Behausung für den Grossteil meines Tages. Ausgestattet mit allem sogenanntem Komfort und der Möglichkeit rund um die Uhr den grauenhaftesten Radiosendern der deutschsprachigen Länder zu lauschen, die einen vom frühesten Morgen bis in die tiefste Nacht über das erneute Auftauchen der neuen Bayern 3 Brezel, über die sich anscheinend alle Hörer außer mir tierisch freuen- oder mir die Möglichkeit des Gewinns einer Reise mit ebendiesen Breznfressern für drei Tage nach Neuseeland oder Antarktis oder so, wo man dann gemeisam eine Party macht, informieren, allerdings nur, wenn es dem geneigten Zuhörer gelänge, herauszubekommen in welcher Jahreszeit sich Schneemänner am besten herstellen lassen würden und mit der richtigen Antwort im Sender bei den grauenhaft gut gelaunten Moderatoren anrufen ( die letzten 5 Hörer waren schon nahe dran), sich stümperhaft nachgestellte Kinderstimmen ausgesetzt sieht – hört - die man mir als kleiner nils verkaufen will, und dies 8-10 mal pro Stunde, ca 16 stunden lang, 7 Tage die Woche . Ich schweife ab, stelle aber fest, dass sich hier Raum und Platz für eine weitere kleinere Geschichte besteht.
Gut!
Also mit einem solchen Ding bewege ich mich den Grossteil der Woche durch unsere Republik. Nicht möchte ich jetzt eingehen auf wunderliche und sonderbare Eigenschaften der verschiedensten Landsmannschaften, denen man oder ich dabei begegne, nicht auf das gar absonderliche Verhalten mancher Autofahrer, nein, mir geht es um eine der Neuerungen unserer innovationssüchtigen Automobilindustrie und dem daraus folgenden Gewinn für den user ( user ist ein total tolles Wort für mich). Ich möchte euch meine Erlebnisse mit einem, besser drei, sogenannten runflat tires, was ungefähr soviel bedeutet wie flach weiter rennender reifen, erzählen. Dass dabei so nette Themen wie Serviceverständnis, wie Frankfurt, wie Geduld und Bluthochdruck eine Rolle spielen, könnte die Sache für den Einen interessanter machen, für den Anderen nicht.
Ich möchte Euch nur darauf vorbereiten, dass ich an dieser kleinen Geschichte arbeite.
Johannes