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Liebe Gemeinde.
Hiermit möchte ich bekannt geben, dass ich heute, beim Tachostand von 1550, meine K S das erstemal auf der Bundesautobahn äußerl'n geführt habe, und das mit einem einzigen Zweck: das erstemal die 7500-er Drehzahlmarke zu überschreiten, ja mehr noch, das erstemal den Motor von den diskreten Verbrennungsresten am unteren und oberen Totpunkt zu befreien und deutlich über 11500 zu drehen.
Und so geschah es auch.
Folgendes ging mir bei dieser Gelegenheit duch den Sinn:
1.) Gegenüber der CBR 1100 XX hat die K S einen besseren Durchzug, liegt aber bei + 2 Kilo nicht ganz so satt auf der Bahn wie diese.
2.) Es stimmt: Windschutz der Originalscheibe ist bei + 2 Kilo verbesserungswürdig, siehe diesbezüglicher Fred.
3.) Ich habe jetzt, wo ich mal böse Gas gegeben habe und gemerkt habe, was da abgeht, sicher immer ein schlechtes Gewissen gegenüber den Reifen, jedesmal wenn ich in Zukunft die 7000-er Drehzahlmarke aufwärts abrufen werde.
4.) Das Eisen macht auch mit der zu den seriösen Anlagen gehörenden SR-Vollbestückung in diesen Drehzahlregionen einen Mörder Krach. Das Wort Feuerstuhl kommt der ganzen Sache ziemlich nahe. Und mal so unter uns: 10000 upm auf dem Drehzahlmesser bedeuten, dass der Kolben im Zylinder 166.66 mal pro Sekunde auf und ab säuselt. Ist das nicht irre? Einlassventil auf, Einlassventil zu, Zündung, Auslassventil auf, Auslassventil zu, Einlassventil........ 166 Hz. Das schafft nicht mal der Onanierweltmeister, oder?
5.) Ein 21-Liter-Tank wäre eigentlich doch besser...
6.) Es ist schön, sich nicht um die Kette kümmern zu müssen...
Dann wurden meine Gedanken unterbrochen von einem Autofahrer, der bei 180 km/h große Verlustängste gegenüber der linken Spur hatte und kilometerlang den Trennungsschmerz selbst auch nur für Sekunden nicht auf sich nehmen wollte. Er hatte ein Kennzeichen aus dem hochdeutschen Teil der Republik und musste sich wahrscheinlich erst noch an die Gepflogenheiten auf bayerischen Autobahnen anfreunden. Hier bedeutet der Aufenthalt auf der linken Spur ja nicht automatisch gleich Rückspiegelbefreiung, nein nein! Hier gibt es noch recht viele Zeitgenossen, die eine Geschwindigtkeit von 240 auf der Autobahn für eine recht brauchbare Reisegeschwindigkeit halten, durchaus auch mit 4 Rädern.
Nun ja. Was könnte denn heute seine entscheidende Erfahrung gewesen sein? "Es hat eigentlich gar nicht weh getan"? Oder: "Leben und leben lassen"? Wir werden es nicht erfahren. Insgesamt aber glaube ich, dass die meisten Autofahrer nicht so fahren, weil sie absichtlich jemanden ärgern wollen, sondern dass sie gar nicht anders können. In Fällen solchen Verhaltens sage ich mir deshalb immer: Es ist einfach nicht jedem gegeben. Geschwindigkeiten schätzen. Blinker nicht zur Kreisverkehrseinfahrt, sondern zur -ausfahrt setzen. Spurwechsel mit Blick über die Schulter. Mir hilft das, weiter defensiv über die Straße nach Hause zu kommen. Und das ist immer noch das wichtigste. Und so hatte ich heute einen schönen Feierabend. Ich hoffe Ihr auch.
Viele Grüße
Valensino