von Eifelzug » 22.04.2010, 12:31
Bei deinem Motorrad ist es ein wenig anders als bei Motorrädern mit einem konventionellen Fahrwerk, daher kannst du, meiner Meinung nach, auch nur bedingt die Grundsätze und Tipps von dem Fahrwerklink für dich vereinnahmen.
BMW hat dir ein tolles Fahrwerk verkauft und dass funktioniert sehr gut mit und ohne ESA.
Als erstes, die Sicherheit geht immer vor!
Fahre sicher, zügig und gewandt und nicht schneller als die Polizei erlaubt.
Manchmal muss man halt eine Prüffahrt abrechen und wiederholen.
Zum Fahrzeug:
- Reifen müssen deutlich mehr Profil aufweisen als 2 mm
- Reifenluftdruck vor jeder Prüffahrt kontrollieren und zuerst den empfohlenen Druck fahren
- Die Stoßdämpfer reinigen, dann bekommt man keine schmutzige Finger beim Einstellen
- Einstellwerkzeug bereit halten und in einem Lappen einwickeln, Lappen immer dabei
- Immer Volltanken
- Gesamtgewicht ermitteln z.B. auf der geeichten Wage von einem Bauhof der Gemeinde, kostet nichts. Das Gewicht von jedem Beladungszustand ermitteln und notieren.
Fahrwerk Grundeinstellung:
- Federvorspannung für Hinten ganz eindrehen, wenn Schluss dann Schluss bloß nicht zu fest eindrehen.
- Federvorspannung für Hinten ganz ausdrehen, hier jetzt die Klicks bzw. Umdrehungen zählen und notieren.
- Den ermittelten Wert durch 2 Teilen und das Ergebnis dann eindrehen, jetzt ist der Mittelwert von der Federvorspannung eingestellt.
- Mit der Dämpfung Hinten wird genauso verfahren
- Dein original BMW Federbein Vorne kann man leider nicht justieren. Lass es mich wissen, wenn es bei dir anders ist.
Prüf- und Einstellfahrt:
- Die ausgesuchte Hausstrecke ca. 5km bis 8 km, da dauert es nicht so lange mit den befahren.
- Die Reifen und das Fahrwerk wird jetzt warmgefahren, nicht hetzen dabei wird es auch dir warm und du stellst dich auf die Strecke ein. Achte auf die Linienführung und optimiere diese.
- Nach 3 bis 5 Runden ist es dann soweit für die erste Prüffahrt, jetzt auf die Uhr schauen und losfahren. Am Ende der Hausstrecke wieder auf die Uhr schauen und die benötigte Zeit notieren. Bitte nicht hetzen, wenn das Fahrwerk nicht richtig funktioniert, dann geht man früher auf die Bremse und fährt teilweise eine andere Linie bzw. beschleunigt später.
- Jetzt werden neben der Zeit auch die ersten Eindrücke notiert von den einzelnen Streckenabschnitten.
- Ich mache sehr gerne noch eine Bestätigungsfahrt um das ermittelte Ergebnis zu bestätigen im 30 Sekunden Bereich, wenn es der Verkehr zu lässt.
- Jetzt wird die Federvorspannung um eine Umdrehung eingedreht und los geht es wieder. Wenn es sich schlechter anfühlt bzw. die Zeit wurde mehr, dann in die zuvor ermittelte Grundeinstellung und eine Umdrehung raus.
- Wenn die Federvorspannung gefunden wurde, dann geht es an das Feinjustieren. Jetzt wird nach dem gleichen Schema die Dämpfung eingestellt.
- Noch feiner wird es dann, wenn man mit dem Luftdruck als letzte Maßnahme spielt. Hier arbeitet man dann mit der Dämpfung und der Größe der Reifenkontaktfläche. In der Regel bewegt sich das um 0,2 bar bis 0,3 bar hoch oder runter.
So füllen sich die Tabellen und das Notizbuch und es geht viel Zeit drauf, aber es lohnt sich.
Man lernt viel über das Motorrad und über sich.
Erst wenn man sowas mal gemacht hat, kann man einen Reifen beurteilen, finde ich.
Dann viel Spaß