Für diejenigen, die es interessiert, hier ein subjektiver Ersteindruck der für die KR freigegebenen Metzeler Sportec M3 als 120/180er Satz im Fahrvergleich zur 120/190 Reifenpaarung (MPP bzw. Sportec M1). Erwähnenswert ist, dass der 180er Hinterreifen nur in Verbindung mit der 5,5“ Felge gefahren werden kann, die es optional für KR gibt, aber nicht für die KS. Ziel dieser Umrüstung auf ein schmaleres HR ist die Verbesserung der Handlingseigenschaften wie bereits hier beschrieben

Vorher: 120/190er Reifenpaarung mit 6,0“x17“ Felge hinten

Nachher: 120/180er Reifenpaarung mit 5,5“x17“ Felge hinten
Teststrecke: Mix aus Autobahn und kurvige Landstraßen, z.T. mit Serpentinen als Seitenstraßen
Spurstabilität: M3 ist hochgeschwindigkeitsstabil und hält in Kurven messerscharf die Linie, mind. so gut wie MPP oder M1
Einlenken: der M3 lässt sich – wie der M1 – grundsätzlich sehr linear, d.h. gleichmäßig einlenken, was u.a. mit der gleichmäßigen Verrundung der 0° Stahlgürtel Karkasse zu tun hat (*). Der schmalere Hinterreifen auf schmalerer Felge lässt die KR deutlich leichter einlenken als mit 190er auf 6,0“ Felge. Nicht kippelig, aber weniger träge. Schon beim Fahren vom Hof beim Freundlichen könnte mann meinen, eine leichtere Maschine zu fahren.
Handling: die KR ist spürbar lockerer zu „wedeln“ und lässt sich spielerischer durch Kurvenwechsel treiben. Kurskorrekturen in Schräglage gefühlvoll möglich, ohne in Schwierigkeiten zu geraten. Spitzkehren können mit einer verblüffenden Leichtigkeit durchfahren werden. Ein neues KR Fahrerlebnis, irre viel Zusatzspaß!
Schräglagenhaftung: vermittelt sehr großes Vertrauen; sagenhafter Grip; auch in größerer Schräglage (zB bis Kante); verführt zu Schräglagengier! Aber aufpassen: mit dem 180er ist bei gleichem Schräglagenwinkel der Kurvenspeed etwas höher als mit einem 190er!
Tolle Eigendämpfung: selbst welliger Belag in Kurven bringt keine Unruhe in die Fuhre oder verursacht gar Rattern (hier hilft allerdings auch das ESA Fahrwerk, der lange Radstand und der stabile Rahmen - also in diesem Punkt ähnlich wie beim 120/190er M1).
Bremsaufstellmoment: sehr gering, lässt sich gut in Kurven hineinbremsen; tadellos wie bei M1 oder MPP
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(*) die Laufflächenkontur des M1 bzw. M3 weist eine recht einheitliche Krümmung auf (nahezu unveränderter Krümmungsradius, 0° Stahlgürtel Karkasse), während der MPP im Mittenbereich etwas spitzer zuläuft (kleinerer Krümmungsradius) als an den Flanken, die etwas flacher angestellt sind (größerer Krümmungsradius) und weiter auslaufen. Mit dem bloßen Auge kann man z.B. erkennen, dass die Reifenkante des MPP etwas weiter über den Felgenrand hinausragt als das beim M1 (oder M3) der Fall ist.
Mein erstes Fazit: mit der schmaleren Reifen-/Felgenkombination hinten ist die KR ein flinkeres Kurventier als die "dicke" Version auf "Sportfelgen" mit der 120/190er Paarung. KR-typische tankschlüssige Fahrerposition, die aufrechte Haltung und der relativ breite KR Lenker laden im Straßenbetrieb zu einem „drückenden“ Fahrstil ein, so wie er z.B. (in Extremform) bei den Supermotos gang und gäbe ist. Der 120/180 M3 Satz passt ideal dazu: lineares, gutmütiges Einlenkverhalten, spielerische Handlichkeit und ein sagenhafter Schräglagengrip erlauben irre viel Fahrspaß und schaffen gleichzeitig Vertrauen beim Fahren mit einem Mopped, das einerseits ein gewichtiger Kraftbolzen ist, den man andererseits doch so erstaunlich leicht und locker bewegen kann.
Gruß, Friedrich